Vor kurzem hat die Suchoi Su-57 gleich zwei Mal für Schlagzeilen gesorgt: Mit Algerien steht der erste Exportkunde für den High-Tech-Fighter fest. Auf der Luftfahrtmesse Aero India in Bangalore trat das Muster erstmals im Vergleich mit der Lockheed Martin F-35 Lightning II an. Beide Jets buhlen um einen möglichen Auftrag der indischen Luftstreitkräfte. Auf dem Rückweg in die russische Heimat machte der in Indien gezeigte Prototyp mit der Bordnummer 054 einen Zwischenstopp im Iran, und zwar auf dem militärischen Flugplatz von Bandar Abbas.
Obwohl es sich um den Iran handelt, fanden einige Bilder und Videos den Weg in die sozialen Netzwerke. Sie zeigen unter anderem den Start der Su-57 auf der 9. Taktischen Luftwaffenbasis in Bandar Abbas. Hier sind die F-4E Phantoms der 91. Taktischen Jagdstaffel stationiert. Ob es sich um einen geplanten Tankstopp des Tarnkappenflugzeugs handelte, war zunächst nicht bekannt. Gerüchten zufolge könnte es sich aber auch um eine Unterbrechung des Flugs aufgrund von technischen Problemen mit den Triebwerken gehandelt haben. Ziel der Suchoi dürfte das russische Testzentrum in Achtubinsk gewesen sein.
Notlandung wegen Triebwerksschaden?
Angeblich soll der Pilot Sergei Bogdan kurz nach einem zweiten Start in Bandar Abbas einen Notfall gemeldet und zur Basis zurückgekehrt sein. Im Verlauf der folgenden Notlandung scheint er aus Sicherheitsgründen die Cockpithaube seines Jets abgeworfen zu haben. Zumindest legen dies neueste Bilder in den sozialen Netzwerken nahe.
Suchoi als Tomcat-Nachfolger
Der Iran hat sich schon für einen Suchoi-Kampfjet als neues Muster entschieden. Am 18. November 2024 übergab das Flugzeugwerk in Komsomolsk am Amur die ersten beiden von 50 bestellten Su-35SE. Die zerlegten Super Flanker überführte dann eine Antonow An-124 nach Teheran. Sie sollen dann auf der 3. Taktischen Luftwaffenbasis im Hamadan zum Einsatz kommen. Neben der legendären Grumman F-14A Tomcat ersetzen sie auch einige F-4 Phantoms.
Su-57 auf Verkaufsbesuch?
Aufgrund der gesteigerten russischen Exportbemühungen liegt der Verdacht nahe, dass der Abstecher der Su-57 auch eine Art Verkaufsbesuch war. Bis dato hat der Iran jedoch dem Vernehmen nach kein gezieltes Interesse an der neuen Suchoi geäußert. Die Einführung des komplexen Typs gilt als schwierig, und zunächst muss der Iran erst einmal die Flanker-Flotte aufbauen. Trotzdem vermittelte der Jet erste Eindrücke, und blieb wohl mit seinem Begleitflugzeug, einer Iljuschin Il-76, mehrere Tage in Bandar Abbas. Gesicherte Informationen über den aktuellen Standort sind noch nicht verfügbar. Sollte der Jet tatsächlich eine neue Haube und Reparaturen benötigen, wird der Kurzbesuch wohl deutlich länger ausfallen.