Gestern um 13.57 Ortszeit setzte eine Boeing P-8A Poseidon zur Landung auf der Piste des Fliegerhorstes Kaneohe Bay auf Hawaii auf. Aus bisher ungeklärten Gründen kam die Maschine aber nicht auf der Landebahn zum Stehen, sondern schoss darüber hinaus. Da das Bahnende direkt an der Küste liegt, endete der Seeaufklärer im seichten Wasser. Zur Zeit des Unfalls herrschte Rückenwind.
Bergung unklar
Die neunköpfige Besatzung blieb unverletzt und schwamm die wenigen Meter ans Festland. Das Flugzeug verlor bei der ungewollten Wasserung unter anderem das Bugradom. Das Unglücksflugzeug ist auf der Naval Air Station Whidbey Island im US-Bundesstaat Washington stationiert und führte einen Routine-Trainingsflug durch. Die Seeaufklärer-Staffel VP-4 unterhält auf dem Stützpunkt des Marine Corps ein regelmäßiges Detachment. Mittlerweile ist die P-8 von Schutzwällen zur Eindämmung von eventuell auslaufendem Öl umgeben. Wann und wie die Bergung erfolgt, ist noch offen.
Deutsche Marine bekommt weitere P-8
Gute Nachrichten für das P-8-Programm gibt es jedoch aus Deutschland. Am 16. November gab der Haushaltsausschuss des Bundestages die Mittel zur Beschaffung von drei weiteren Poseidons für die Marine frei. Die rund 1,1 Milliarden Euro für den Kauf stammen aus dem Sondervermögen Bundeswehr. Damit bekommen die Marineflieger nun insgesamt acht P-8A plus einen Simulator.

Die Marine erhält nun insgesamt acht P-8A Poseidon.
Einsatz ab 2024
Die Jets sollen ab Ende nächsten Jahres als Zwischenlösung die Lockheed P-3C Orion ersetzen. Langfristig will Deutschland den Bereich der Seeaufklärung mit einem neuen Muster abdecken, das im deutsch-französischen Kooperationsprogramm MAWS entstehen soll. Das Maritime Airborne Warfare System ist für den Zeitraum von 2030 bis 2040 gedacht. Derzeit laufen Studien für die Verwendung von Airbus A320neo und Falcon 10X als mögliche Plattformen.