Die Firma Jet Lease aus Palm Beach in Florida hat sich auf Vermietung und Verkauf von Flugzeugen spezialisiert. Soweit, so gewöhnlich. Allerdings finden sich in der Liste der zum Verkauf angebotenen Maschinen auch diverse Typen, die sicher nicht bei jedem x-beliebigen Händler herumstehen. Ausrangierte Militärflugzeuge zum Beispiel. Neben einer CASA C-295, einer Bell AH-1, einem Super Puma, mehreren Blackhawks und einer C-130E Hercules taucht im Katalog seit Neuestem eine Lockheed-Martin F-16A auf, die bis vor Kurzem noch für die jordanische Luftwaffe im Dienst stand. Laut einem Bericht der Webseite The Drive soll Jet Lease sogar gleich drei ähnliche Exemplare des Kampfjet-Bestsellers im Angebot haben, allesamt aus Beständen der Jordanier. Für jedes der Flugzeuge möchte Jet Lease 8,5 Millionen US-Dollar (7,7 Millionen Euro) haben. Die drei Fighter, es handelt sich offenbar um F-16AM und BM mit Block 20-Status, könnten als „Mini-Geschwader“ auch im Paket erworben werden, so The Drive weiter. Ersatzteile und Simulatoren seien ebenfalls erhältlich.

Zum Privatgebrauch eher ungeeignet
Jordanien hatte die Flugzeuge einst gebraucht aus Beständen der Luftwaffen Belgiens und der Niederlande erworben, die ältesten Exemplare jedoch in den vergangenen Jahren ausgesondert. 15 davon gingen zum Beispiel an die Luftwaffe Pakistans – und drei offensichtlich zu Jet Lease nach Florida. Was die Flugzeuge allerdings so besonders macht, ist ihr Status. Denn bei den angebotenen F-16 handelt es sich nicht um demilitarisierte Jets, die nun auf eine zweite Karriere als zivile Spaßmacher für Superreiche warten. Vielmehr sollen die Maschinen, bestückt unter anderem mit AN/APG-66(V)2-Radars, voll kampffähig sein – und dürften genau aus diesem Grund eher nicht für einen Verkauf an Privatpersonen in Frage kommen.
Käufer muss strenge Vorgaben erfüllen
Jet Lease sieht seine Kunden für die Mach 2 schnellen Fighter denn auch weniger in diesem Bereich. Wie das Unternehmen gegenüber The Drive mitteilt, sollen die F-16 an Firmen verkauft werden, die vertraglich geregelte Aufträge für das Pentagon, verbündete Regierungen oder vergleichbare Stellen übernehmen. So könnten die Jets in Zukunft etwa zur Zieldarstellung oder für Test- und Trainingszwecke eingesetzt werden. Grundvoraussetzung für die Übernahme der Flugzeuge ist in jedem Fall – neben der Überweisung des Geldes -, dass der Käufer die strengen Internationalen Vorschriften für Waffenhandel (ITAR) und des US-amerikanischen Kriegswaffenkontrollgesetzes AECA (Arms Export Control Act) erfüllt.
Falls Sie nun aber enttäuscht sind und noch immer nicht wissen, wohin mit Ihren Millionen: Es gäbe da unter anderem noch eine demilitarisierte MiG-29 und eine Boeing 747-400 zu erwerben – bei letzterer handelt es sich gar um die ehemalige „Air Force One“ des japanischen Kaisers.