In letzter Zeit sorgen Fotos von exotischen Stealth-Nurflüglern und anderen Kampfflugzeugen aus China für Aufsehen. Das Land arbeitet jedoch nicht nur an Kampfjets der sechsten Generation: Auch ein neues Muster zur Pilotenausbildung wird entwickelt. Wohl am 28. Oktober startete das erste Exemplar zu seinem Jungfernflug.
Bei der Maschine handelt es sich um ein zweistrahliges Flugzeug mit Tandem-Cockpit: Im Gegensatz zu westlichen Entwürfen wie der KAI T-50 oder Leonardo M-346 verfügt sie über ein Doppelleitwerk ähnlich der Boeing T-7. Die Entwicklung soll bei der Hongdu Aviation Industry Group (HAIG) in Nanchang erfolgen, die bereits mehrere Trainer gebaut hat, darunter die Typen JL-8 und JL-10. Die offizielle Bezeichnung ist nicht bekannt. In den sozialen Medien wurde sie deshalb zunächst JL-XX getauft.
Der Prototyp war zum ersten Mal kurz im Hintergrund einer Werkshalle in einem chinesischen Fernsehbericht über die JL-10 aufgetaucht. Dieser für den Export auch Hongdu L-15 genannte Jet ist wiederum ein Trainer in der Klasse der M-346. Die Ähnlichkeit zum italienischen Produkt und der Jakowlew Jak-130 kommt nicht von ungefähr, denn China hatte im Vorfeld das russische Unternehmen um Unterstützung gebeten.
Zweitrolle als Kampfjet
Die "JL-XX" dürfte auch als leichtes Kampfflugzeug Verwendung finden. Darauf deuteten die Außenlaststationen an den Flügelenden und das graue Radar-Radom hin. Als Antrieb kommen zwei "Minshan" genannte Triebwerke zum Einsatz. Sie verfügen über eine digitale Regelung und einen Schub von 39 bis 49 Kilonewton. Weitere Details sind nicht bekannt. Der neue Trainer dürfte langfristig auch die JL-9 ersetzen. Diese war auch der J-7 (MiG-21) entstanden und verfügt über eine komplett neu gestaltete Frontsektion. Der Nachfolger schlägt in der Ausbildung die Brücke zu Kampfjets der fünften Generation, die vermehrt Einzug ins chinesische Arsenal erhalten.





