Griechenlands Premierminister Kyriakos Mitsotakis hieß die "neuen" Jets aus Frankreich höchstpersönlich willkommen: In Anwesenheit von Dassault-Chef Éric Trappier begrüßte der Regierungschef am Mittwochvormittag die ersten sechs griechischen Rafale-Kampfflugzeuge bei ihrer Landung auf dem Luftwaffenstützpunkt Tanagra, 50 Kilometer nördlich von Athen. Schon im vergangenen Sommer hatte Dassault formal die erste Rafale am Firmenhauptsitz Istres an die Griechen übergeben, doch zu Trainings- und Ausbildungszwecken war der Fighter, zusammen mit fünf Schwestermaschinen, fürs Erste in Frankreich verblieben. Heute nun, fast ein halbes Jahr später, berührten die Rafales mit der griechischen Flagge am Heck zum ersten Mal den Boden ihrer neuen Heimat.

Schnelle Geschäfte
Damit legen Dassault und die griechische Luftwaffe ein durchaus respektables Tempo vor: Erst vor einem Jahr hatte die griechische Regierung die ersten 18 Rafales in Frankreich bestellt – und bereits damals betont, dass die Lieferung wegen anhaltender Spannungen mit den türkischen Nachbarn ziemlich dringend sei. Aus eben diesem Grund – und wohl auch, weil es deutlich günstiger war – umfasst Dassaults Vertrag mit den Griechen zwölf gebrauchte Rafales, die bereits bei der französischen Luftwaffe im Dienst standen. Inzwischen hat Griechenland seine Order um sechs weitere Flugzeuge auf nunmehr 24 Rafales aufgestockt.
Neue Heimat Tanagra
Die ersten sechs Jets, die nun feierlich in Griechenland empfangen wurden, gehen an die 332. Jagdstaffel in Tanagra, die bislang mit der Mirage 2000-5 unterwegs ist. Piloten und Techniker des Geschwaders erhielten ihre Einweisung in den vergangenen Monaten beim Dassault-Trainingscenter in Mérignac. Dort läuft das Schulungsprogramm für die Griechen nach Angaben von Dassault auch künftig weiter – ab sofort jedoch zweigleisig, mit einem weiteren Standbein vor Ort in Tanagra. Ende 2022, so der Plan, soll dann der nächste Schwung Rafales in Griechenland eintreffen. Ziel sei es, im Sommer 2023 "die gesamte Flotte" nach Tanagra zu bringen, teilte Dassault mit.