Mit einem ganz besonderen Eurofighter trat eine Abordnung der Bundeswehr in diesem Jahr die Reise zum Royal International Air Tattoo (RIAT) in Fairford an. Der "Eagle Star 2.0" des Taktischen Luftwaffengeschwaders 73 unterstreicht mit seiner farbenprächtigen Folierung die Verbundenheit der Bundesrepublik Deutschland zu Israel – das 2023 den 75. Jahrestag seiner Staatsgründung feiert. Den Juroren des RIAT gefiel das Folienkleid des deutschen Eurofighters derart gut, dass sie es vor Ort zur "best aircraft livery" kürten – und der hocherfreuten Delegation des Geschwaders aus Laage die entsprechende Trophäe überreichten.
Premiere der Me 262
Der "Eagle Star 2.0" mag vor Ort tatsächlich der Jet mit der schönsten Bemalung gewesen sein – das einzige Highlight unter den deutschen RIAT-Teilnehmern verkörperte er allerdings mitnichten. Zum ersten Mal überhaupt flog nämlich in diesem Jahr die Me 262 der Messerschmitt Stiftung aus Manching über den Kanal nach Fairford. Der detailgenaue Nachbau des ersten in Serie gebauten Strahlflugzeugs der Welt begeisterte die Massen bei seinem England-Debüt, doch auch alte Bekannte wie die Boeing B-52 Stratofortress, der britische Eurofighter "Blackjack", die Rafale aus Frankreich oder die F-35B der Royal Air Force wussten zu begeistern.

Harrier-Invasion
Bei täglich, teilweise stündlich wechselnden Wetterbedingungen – ganz so, wie man es bei einer Airshow in England erwartet – freuten sich zahlreiche Anwesende besonders über das Comeback von insgesamt gleich vier Harrier-Senkrechtstartern. Die italienische und die spanische Marine brachten je zwei AV-8B Harrier II mit. Die wurden zwar in den USA gebaut, dennoch war der Anblick der "Jump Jets" – darunter einer im Flugprogramm und einer der raren italienischen Doppelsitzer im Static – Balsam auf die britische Luftfahrtseele. So dürfte am Ende kaum jemand unzufrieden nach Hause zurückgekehrt sein. Auch wenn der eine oder andere Besucher auf dem Heimweg sicher einen zünftigen Schnupfen im Gepäck hatte.