Inmitten eines Pulks aus finnischen Boeing F/A-18 Hornets drehten die beiden B-52H, die vom US-Fliegerhorst Minot in North Dakota gestartet waren, am Nachmittag des 11. Februar ihre Runden über Skandinavien. Begleitet wurde die ungewöhnliche Formation, die am Himmel beeindruckende Bilder produzierte, von Saab JAS-39 Gripen aus Schweden sowie einem Airbus A330MRTT der französischen Luftwaffe. Die vier NATO-Partner zeigten mit ihrer gemeinsamen Übung demonstrativ Flagge – und trainierten, nach Angaben der US Air Force, einmal mehr ihre Fähigkeit, gemeinsame Missionen auszuführen.
Als jüngste Mitglieder des Nordatlantikpakts sind Finnland und Schweden besonders interessiert daran, sich mit den Verbündeten aus Übersee möglichst intensiv auszutauschen. Tatsächlich waren Flugzeuge beider Nationen auch schon vor deren NATO-Beitritt immer wieder Teil multinationaler Übungsszenarien. Der Ostseeraum mit seiner unmittelbaren Nähe zu Russland ist für die NATO traditionell ein zentrales Gebiet, um Flagge zu zeigen und Geschlossenheit zu demonstrieren. Die B-52H landeten nach Abschluss der gemeinsamen Mission auf dem britischen Luftwaffenstützpunkt Fairford.
Bomber Task Force 25-2
Im Rahmen der sogenannten "Bomber Task Force" schickt die US Air Force regelmäßig Abordnungen strategischer Bomberverbände nach Europa, wobei Fairford als bevorzugter Stationierungsort gilt. Erst im Dezember waren B-52H der 20th Bomb Squadron aus Barksdale (Louisiana) nach gut vierwöchigem Aufenthalt im Rahmen der "Bomber Task Force 25-1" aus Fairford in ihre Heimat zurückgekehrt. Die B-52 Stratofortress, die nun ebenfalls für rund einen Monat in Großbritannien weilen, gehören zur 69th Bomb Squadron.
Die Ankunft der alten Achtstrahler im Rahmen der "Bomber Task Force 25-2" fiel zeitlich mit dem Europa-Besuch des neuen US-Verteidigungsministers Pete Hegseth zusammen, der am 12. Februar unter anderem bei einem Gipfeltreffen im NATO-Hauptquartier in Brüssel zu Gast war und dort Washingtons neue Ukraine-Strategie umriss.