Bei der Verkündung der Entscheidung für die Boeing F-47 als nächstes Kampfflugzeug der US Air Force war US-Präsident Donald Trump Feuer und Flamme für den neuen Stealth-Jet. Das Muster stelle alles in den Schatten, was der Rest der Welt zu bieten habe, sagte er damals am 21. März. Die Begeisterung spiegelt sich auch im Budget-Entwurf seiner Regierung für den Verteidigungshaushalt 2026 wider, der nun vorgestellt wurde. Das Programm erhält ganze 3,5 Milliarden Dollar.
Dafür wird an anderen Enden gespart: So legt die US Navy ihr F/A-XX-Projekt für einen zukünftigen Kampfjet zum Einsatz auf Flugzeugträgern vorerst auf Eis. Die zwischenzeitlich erwartete Entscheidung, wer das Muster bauen wird, ist damit für die nahe Zukunft vom Tisch. Bei den vorgesehenen 74 Millionen Dollar handele es sich laut Pentagon um die "minimalsten Entwicklungsmittel", um die aktuellen Arbeiten abzuschließen, und sich die Möglichkeit offenzuhalten, Elemente von der F-47 übernehmen zu können. Scheinbar hatten die Planer Sorge, dass die Zahl der qualifizierten Ingenieure und andere Ressourcen nicht für beide Programme ausreichten. Der Air-Force-Typ habe "präsidiale Priorität".
Deutlich weniger F-35
Auch die Lockheed Martin F-35 muss Federn lassen. Von den ursprünglich geplanten 74 Exemplaren der US-Streitkräfte für 2026 bleiben lediglich 47 Lightnings übrig – davon nur 24 für die USAF. Stattdessen will die Air Force mehr Geld in das deutlich verspätete Block-4-Upgrade und die Ersatzteilversorgung stecken. So hoffen die Generäle, die Leistungsfähigkeit und die Einsatzraten der F-35 weiter zu verbessern.
Mehr Geld für die Super Eagle
Boeing kann sich dagegen über weitere Einheiten der F-15EX freuen: Statt der bisherigen 98 Einsatzmaschinen sollen es jetzt 119 werden. Die Erhöhung war auch nötig, um die bereits von Trump verkündete Einführung der Eagle in Selfridge als A-10-Nachfolger zu ermöglichen. Im Budget stehen für das Flugzeug mit der aktuell größten Zuladung 3,1 Milliarden Dollar im Budget bereit. Zum formulierten Ziel von 129 Jägern fehlen allerdings noch zehn Einheiten.
Ende für Frühwarnflugzeug
Ein Wermutstropfen hat der Entwurf für Boeing allerdings: Die geplante Beschaffung der E-7 als Ersatz der E-3-Frühwarnflugzeuge wird, wie im Vorfeld vom Verteidigungsminister Pete Hegseth angekündigt, ausgesetzt. Als Gründe für die Entscheidung gab das Pentagon erhebliche Verspätungen und Kostenüberschreitungen an. Außerdem bestanden Zweifel über die Überlebensfähigkeit des auf der 737 gründenden Musters in einem zukünftigen Konflikt. Ein weiteres Opfer des neuen Haushalts ist die Fairchild A-10C Thunderbolt II. Die Ausmusterung des Erdkampfflugzeugs wollen die Planer um zwei Jahre vorziehen. Die B-21 Raider von Northrop Grumman erhält dagegen 10,3 Milliarden Dollar, einschließlich Mitteln zur Steigerung der Produktionsrate. Allerdings muss der US-Kongress den Plänen wie immer erst zustimmen.