Offiziell haben die USA ihre größte konventionelle Bombe noch nie eingesetzt: Die GBU-57 ist nämlich eine absolute Spezialwaffe. Das auch Massive Ordnance Penetrator (MOP) System ist speziell auf die Zerstörung unterirdischer Bunker ausgerichtet. Der Gigant bringt 13,6 Tonnen auf die Waage und gilt damit als stärkste, nicht-nukleare, bunkerbrechende Waffe der Welt. Allein die Masse der Sprengladung beträgt mehr als 2400 Kilogramm. Angeblich soll der MOP selbst Ziele in rund 60 Metern Tiefe erreichen können. Mit der Länge von 6,2 Metern lässt er sich nur vom Stealth-Bomber Northrop Grumman B-2A Spirit verwenden. Selbst die B-52 Startofortress ist nicht für den Einsatz zugelassen, obwohl sie schon Testausführungen abgeworfen hatte. Die B-2 kann dagegen sogar zwei GBU-57 tragen (Guided Bomb Unit).
Im Oktober 2014 warf eine Spirit über dem White Sands Missile Range in New Mexico erstmals die von Boeing entwickelte Waffe ab. Die Steuerung erfolgt über ein kombiniertes System aus GPS-Daten und Trägheitsnavigation. Die vorhandenen Stückzahlen dürften allerdings recht klein sein. Bis Ende 2015 hatte das Pentagon nur 20 Exemplare bestellt. Günstig sind die Bomben ebenfalls nicht – der geschätzte Stückpreis liegt bei mehr als drei Millionen Dollar.
Alternative aus eigener Entwicklung?
Das Arsenal lagert auf der Whiteman Air Force Base in Missouri, der Heimat der B-2-Flotte der US Air Force. Ob die GBU-57 wirklich über dem Iran zum Einsatz kommt, scheint derzeit fraglich. Auch eine Abgabe einzelner Exemplare an Israel gilt nicht nur angesichts der geringen Stückzahlen als unwahrscheinlich. Allerdings hat die israelische Rüstungsindustrie schon eine Vielzahl von luftgestützten Waffen entwickelt. Daher ist nicht auszuschließen, dass die hiesigen Ingenieure etwas Vergleichbares austüfteln könnten. Aber dann fehlte immer noch ein geeignetes Flugzeugmuster.
C-130 Hercules als Bomber
Hier könnte die Lockheed C-130 Hercules ins Spiel kommen. So spekuliert zumindest das US-Portal "The Warzone". Ganz abwegig ist die Idee nicht, denn der bewährte Transporter hat auch schon Waffen abgeworfen. Und zwar keine kleine, sondern sogar die "Mutter aller Bomben" – die GBU-43/B. Deren Bezeichnung MOAB steht offiziell für Massive Ordnance Air Blast, angesichts ihres Gewichts von 9850 Kilogramm wird sie auch Mother Of All Bombs genannt. Im Gegensatz zur GBU-57 kam sie schon zum Einsatz: am 13. April 2017 warf eine MC-130 ein Exemplar über Afghanistan ab, um einen Tunnel-Komplex des IS zu zerstören. Allerdings ist sie nicht für verbunkerte Ziele ausgelegt.

Israel betreibt die C-130 Hercules in mehreren Versionen.
Die israelischen Luftstreitkräfte verfügen über rund 15 Exemplare der C-130 in verschiedenen Versionen. Angesichts der scheinbaren Lufthoheit über dem Iran wäre zum Einsatz einer Spezialbombe kein Tarnkappenflugzeug nötig. Aber da die GBU-57 einen großen Teil ihrer Wucht aus kinetischer Energie bezieht, könnte die weitaus größere Flughöhe und Geschwindigkeit der B-2 fehlen. Technisch möglich sollte der Abwurf dennoch sein.