Mit einem "Höllenszenario" hoffen die USA, China von einer Invasion Taiwans abzuhalten. Ströme von Kampfdrohnen sollen im Ernstfall die Meerenge von Taiwan in eine Höllenlandschaft für die angreifenden chinesischen Streitkräfte verwandeln. Dies berichtet zumindest die Washington Post unter Berufung auf ein Gespräch mit dem Kommandeur des US Indo-Pacific Commands, Admiral Samuel Paparo.
Drohnen lauern auf Ziele
In einem Schritt dazu hat das State Departement der USA nun den Verkauf von Einweg-Kampfdrohnen an Taiwan in zwei separaten Verträgen genehmigt. Taipeh plant die Beschaffung von 720 Exemplaren der Switchblade 300 im Gesamtwert von 60,2 Millionen Dollar vom kalifornischen Unternehmen AeroVironment. Bei dem Muster handelt es sich um ein Einweg-System zur Bekämpfung von Personal und gepanzerten Fahrzeugen, das sich bis zu 20 Minuten in der Luft aufhalten kann, bis ein Ziel zugewiesen wird (sogenannte Loitering Munition). Die von einem Elektromotor angetriebene Switchblade 300 kann eine Geschwindigkeit von bis zu 161 km/h und eine maximale Höhe von 4572 Meter erreichen. Bei einer Gesamtmasse von 3,27 Kilogramm beträgt die Nutzlast 1,68 Kilogramm.
Einsatz in der Ukraine
Mit einer Masse von bis zu zwölf Kilogramm ist die Altius 600M-V des US-Unternehmens Anduril ein deutlich größeres Kaliber. Das unbemannte Fluggerät lässt sich mit verschiedenen Sprengköpfen oder Suchern ausrüsten, und kann bis zu vier Stunden in der Luft bleiben. Taiwan will bis zu 291 Einheiten im Gesamtwert von 300 Millionen Dollar kaufen. Da die USA Taiwan nicht offiziell als eigenständiges Land anerkennt, läuft der Verkauf über das Taipei Economic and Cultural Representative Office in den USA. Beide Drohnen werden bereits im Ukraine-Krieg eingesetzt.