Russlands staatliche Flugzeugbau-Holding UAC meldet den Erstflug einer "modernisierten" Su-57. Der russische Stealth-Fighter sei am 21. Oktober in Schukowski erstmals abgehoben, heißt es in einer Pressemitteilung. Im Cockpit des Flugzeugs, das laut einem mitgelieferten Foto die blaue Bordnummer 511 trägt, saß Suchoi-Cheftestpilot Sergej Bogdan. Der 60-jährige Bogdan kennt die Su-57 wie kein Zweiter, fungiert er zugleich doch auch als offizieller Display-Pilot und demonstrierte in den vergangenen Jahren bereits Tausenden staunenden Zuschauern auf dem Aviasalon MAKS die fast wahnwitzige Wendigkeit der Su-57.

Neue Avionik, neue Waffentypen
Mit der verbesserten Ausführung des Top-Kampfjets war Bogdan am 21. Oktober laut UAC 56 Minuten in der Luft. Der Testflug sei "ohne jegliche Störungen" verlaufen. Die neue Su-57 besitzt nach Herstellerangaben neue Bordsysteme "mit verbesserter Funktionalität" und künstlicher Intelligenz, die den Piloten bei der Arbeit besser unterstützen soll. Auch sei das Flugzeug in der Lage, "eine breite Palette neuer Waffentypen" einzusetzen. Welche Waffen damit im Einzelnen gemeint sind, geht aus dem Pressetext nicht hervor.
Noch kein neuer Antrieb
Interessant ist ferner, dass UAC schreibt, es sei möglich, "Triebwerke der zweiten Stufe in das Flugzeug einzubauen." Das impliziert, dass auch die neue, verbesserte Su-57 vorerst noch mit den "alten" AL-41F1-Turbofans von NPO Saturn ausgerüstet ist – und nicht mit den zukünftig für die Su-57 vorgesehenen, leistungsstärkeren "Produkt 30"-Triebwerken. Das "Produkt 30" (Izdelije 30) befindet sich seit Jahren in der Testphase, ist aber nach wie vor nicht serienreif. Gerüchte besagen, dass man in Russland erst um 2025 mit der Einsatzfähigkeit des neuen Antriebs rechnet.

Eine alte Bekannte
Hinzukommt, dass zumindest das auf dem Foto abgebildete Flugzeug mit der blauen Bordnummer 511 im per se gar kein wirklich neues Flugzeug ist. Vielmehr handelt es sich bei der "blauen 511" um das Testflugzeug T-50-11, das bereits am 6. August 2017 seinen Erstflug absolvierte. Es scheint also, dass UAC die erwähnten Upgrades schlichtweg in ein bereits vorhandenes Versuchsflugzeug integriert hat,