Wie das Verteidigungsministerium mitteilte, nimmt Deutschland „amtsseitig in dem Vorhaben eine Führungsrolle ein. Vor diesem Hintergrund trägt Deutschland 18,6 Mio Euro (31%) und Frankreich, Italien, Spanien je 13,8 Mio Euro (23%) zur Finanzierung der Definitionsstudie bei“.
„Aufgrund der deutschen amtsseitigen Führungsrolle wird eine Führungsrolle der Firma Airbus Defense & Space seitens Ministeriums unterstützt“, hieß es weiter.
Das Management der geplanten Definitionsstudie für das europäische Medium Altitude Long Endurance Remotely Piloted Aircraft System (MALE RPAS) wurde Ende November der Gemeinsamen Organisation für Rüstungskooperation (OCCAR) übertragen. Zum gleichen Zeitpunkt wurde Spanien als gleichberechtigter vierter in das Projekt aufgenommen, sagte das Ministerium. Bereits am 18. Mai 2015 hatten Deutschland, Frankreich und Italien eine gemeinsame Absichtserklärung zur Entwicklung einer europäischen Drohne bis 2025 auf Ministerebene unterzeichnet.
Im Rahmen der zweijährigen Studie sollen vor allem die operationellen Forderungen der Nationen unter Kosten- und Risikogesichtspunkten untersucht werden. In einem weiteren Schritt der Studie wird dann durch die Auftragnehmer Airbus Defence & Space, Dassault Aviation und Finmeccanica ein Systemdesign entwickelt, das die Grundlage für eine mögliche Entwicklungs- und Beschaffungsentscheidung bildet.
Bei einer positiven Entwicklungsentscheidung könnten die ersten Systeme 2025 ausgeliefert werden. Die Hauptaufgabe des Remotely Piloted Aircraft System wird die Aufklärung und Überwachung in zukünftigen Einsatzgebieten werden – auch mit der Möglichkeit, zur Unterstützung der Truppen am Boden Waffen einzusetzen.
Die Studie wird von den drei benannten Konzernen gemeinsam angefertigt. Eine gegebenenfalls folgende Entwicklung soll, basierend auf einem Vorschlag der Industrie, voraussichtlich von einem Hauptauftragnehmer verantwortet werden. Die anderen an der Studie beteiligten Firmen werden als Unterauftragnehmer eingebunden. Welche der beteiligten Firmen als Hauptauftragnehmer fungieren wird ist derzeit noch offen.
Bis zur eigenen Drohne will das Verteidigungsministerium eine so genannte Überbrückungslösung realisieren. „Bis Jahresende“ soll entschieden werden, ob die amerikanische MQ-9 Reaper oder die israelische Heron TP den Zuschlag erhalten.
In Afghanistan fliegt derweil weiterhin die Heron 1. Der Bereitstellungsvertrag mit der Industrie wird um ein weiteres Jahr bis Anfang 2017 verlängert.




