Das Pentagon erwartet die anfängliche Einsatzbereitschaft der F-16 in der Ukraine noch vor Ende dieses Jahres. "Unser Ziel ist es, der Ukraine mit ihrem F-16-Programm im Jahr 2024 eine erste Einsatzfähigkeit zu verschaffen, die ausgebildete Piloten, die Plattformen, aber auch geschulte Instandhalter und Betreuer, Infrastruktur sowie Ersatzteile und Munition umfassen würde", sagte Celeste Wallander, Staatssekretärin für internationale Sicherheitsfragen im US-Verteidigungsministerium, nach einer Konferenz der Ukraine Defense Contact Group am 23. Januar. Dieses Gremium aus fast 50 Ländern koordiniert die militärische Hilfe für die Ukraine. Eine Untergruppe kümmert sich um die Belange der Luftwaffe, also auch um die Lieferung der Fighting Falcon.
Ausbildung in mehreren Ländern
Gemäß ihren Aussagen läuft die Ausbildung der Piloten nach Plan. Derzeit trainieren einige ukrainische Piloten beim 162nd Fighter Wing der Arizona Air National Guard in Tucson auf dem US-Kampfflugzeug. Weitere Kontingente von Flugzeugführern durchlaufen seit vergangenem August die Ausbildung in Dänemark. Zuvor hatten sie in Großbritannien einen englischen Sprachkurs und eine fliegerische Einführung auf der Grob Tutor durchlaufen, um sie mit NATO-Standards vertraut zu machen. In Dänemark erfolgt auch die Schulung von Technikern. Zudem soll das europäische F-16-Trainingszentrum in Rumänien in diesem Jahr die ersten Schüler aus der Ukraine bekommen.

Die Niederlande wollen bis zu 42 Fighting Falcons an die Ukraine übergeben.
Erste Jets ab April?
Bis die ersten F-16 in der Ukraine landen, dauert es jedoch noch. Dänemark hat 19 Jets zugesagt, die im zweiten Quartal dieses Jahres überführt werden sollen. Wann genau die Niederlande die ersten ihrer 42 Exemplare schicken, ist noch nicht bekannt. Auch aus Norwegen könnten Maschinen kommen. Die USA selbst steuern keine Flugzeuge bei, müssen aber jeden Transfer genehmigen.
Welche Waffen?
Zwei wichtige Fragen scheinen bis dato noch nicht endgültig geklärt: welche Bewaffnung werden die ukrainischen F-16 erhalten, und wer wird sie liefern? Sicherlich dürfte der Luft-Luft-Flugkörper AIM-120 AMRAAM auf der Liste stehen, der sich auch zur Abwehr gegnerischer Drohnen und anderer Flugkörper eignet. Dies hatten vor kurzem F/A-18 Super Hornet im Einsatz gegen die Huthi-Milizen gezeigt. Abgesehen von der fehlenden Einsatzerfahrung der ukrainischen Piloten auf der F-16 gibt es noch weitere Herausforderungen. Für eine effektive Verwendung des US-Musters ist auch eine Einbindung in entsprechende taktische Überwachungs- und Kommando-Systeme nötig, und natürlich müssen die Jets auch am Boden beschützt werden.