Mit der Boeing P-8A Poseidon erfährt die Seefernaufklärung und U-Boot-Jagd der Marineflieger einen gewaltigen Technologiesprung. Das komplett digitalisierte Kampfflugzeug auf Basis der Boeing 737-800 ersetzt in Deutschland, wie andernorts auch, die bis dato genutzte Lockheed P-3C Orion. Während die deutschen Orions größtenteils an Portugal weitergereicht werden oder im Museum ihre letzte Ruhestätte finden, wird die Poseidon den Einsatzalltag in Nordholz für die kommenden Jahrzehnte prägen.
Die acht für die Marineflieger fest bestellten P-8A werden voraussichtlich erst Ende 2029 gesammelt auf dem Hof stehen. Doch mit der im November ausgelieferten Maschine 63+01 und der nun nachgefolgten 63+02 hat das Marinefliegergeschwader 3 in Nordholz schon jetzt die zahlenmäßige Stärke wiederhergestellt, die zuletzt im Einsatz mit der P-3C zur Verfügung gestanden war. Mit dem Unterschied, dass die hochmoderne P-8A gegenüber der Orion in jeder Hinsicht deutlich leistungsstärker operieren kann.
Die P-3C hat derweil ihre Schuldigkeit getan – zumindest in Deutschland. Die beiden zuletzt noch in Nordholz weilenden Exemplare 60+01 und 60+22 genießen ihren musealen Ruhestand, als letztes einsatzfähiges Exemplar wurde im Herbst die 60+03 an Portugals Marine übergeben.
Ausbildung in den USA und in Schönefeld
Die ersten Besatzungen der Marineflieger hatten im Vorfeld der Auslieferung der ersten Poseidons ihre Ausbildung auf dem neuen Einsatzmuster in den USA sowie bei der Royal Air Force in Großbritannien erfahren, die vom schottischen Stützpunkt Lossiemouth aus schon seit einigen Jahren mit der P-8A operiert. Bei der Überführung der ersten deutschen P-8A aus Seattle (Washington) saß bereits eine deutsche Crew im Cockpit.
Ein Teil der Pilotenschulung wird künftig auch im Simulatorzentrum Berlin-Schönefeld bei Lufthansa Aviation Training stattfinden.
Überführung aus Seattle
Der zweite Boeing-Seefernaufklärer für Deutschland war laut Herstellerangaben am 16. Dezember vom Werksflugplatz Boeing Field in seine neue Heimat aufgebrochen. Den Fliegerhorst Nordholz erreichte die 63+02 – mit schwarz abgeklebten Hoheitszeichen – bei im Morgengrauen des 18. Dezember.





