Neue Monsterbombe aus den USA: Der nächste Bunkerbrecher

Neuer Bunkerbrecher kommt
Die nächste Monsterbombe aus den USA

ArtikeldatumVeröffentlicht am 09.09.2025
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Der "Next Generation Penetrator" NGP, der Nachfolger des Bunkerbrechers GBU-57 also, tritt in die entscheidende Entwicklungsstufe ein. Das Ingenieur- und Consulting-Unternehmen Applied Research Associates (ARA) teilte am 5. September mit, dass es von der US Air Force den Auftrag zum Bau von Prototypen für die Nachfolgegeneration der Riesenbombe erhalten habe."ARA wird außerdem Munitionsprototypen im Klein- und Großmaßstab produzieren und testen", heißt es in der zugehörigen Pressemitteilung. "Dabei werden die Fähigkeiten gegen harte und tief vergrabene Ziele bewertet, die eine kritische Herausforderung für die nationale Sicherheit der USA darstellen."

Die Prototypen für die zukünftige "Monsterbombe" produziert ARA nach eigenen Angaben in enger Zusammenarbeit mit Boeing: "Dank jahrzehntelanger Erfahrung im Bereich gelenkter und durchdringender Munition wird ARA die Entwicklung des Designs leiten, während Boeing die Entwicklung des Heck-Kits vorantreibt und die umfassende Integration unterstützt." Das Leitwerk der Bombe gilt als zentrale Schlüsselkomponente, enthält es doch beispielsweise bei der aktuell genutzten GBU-57 MOP (Massive Ordnance Penetrator) die GPS-gestützte Trägheitsnavigation und weitere wichtige Systemkomponenten.

Spreng-, Splitter- und Durchschlagswirkung

Der mit ARA geschlossene Kontrakt ist auf 24 Monate angelegt. Zu technischen Details oder Leistungsparametern der zu entwickelnden NGP-Bombe äußerte sich ARA nicht. Auch von der US-Luftwaffe gibt es dazu nach wie vor nur spärliche Informationen. Bekannt ist, dass die Anforderung eine etwas geringere Masse als bei der 13,6 Tonnen schweren GBU-57 vorsieht. Die Rede ist von maximal 22.000 Pfund, also knapp zehn Tonnen, mit "Spreng-, Splitter- und Durchschlagswirkung". Dies wohl auch in Hinblick darauf, dass die NGP als Waffe für die Northrop Grumman B-21 Raider vorgesehen ist, die ihrerseits wiederum im Größenvergleich mit ihrer Vorgängerin B-2A Spirit den Kürzeren zieht. Während die B-2 heute zwei GBU-57 mitführen kann, wird die B-21 dennoch nur Platz für eine NGP bieten – was durch die deutlich größere (geplante) Stückzahl an Raider-Bombern aber wieder kompensiert wird.

GBU-57 im Waffenschacht einer B-2 Spirit
US Department of Defense

Kleiner, aber wirkungsvoller?

Was die Durchschlagskraft des zukünftigen Bunkerbrechers angeht, soll die NGP trotz ihres reduzierten Gewichts noch tiefer in die Erde vordringen können als die GBU-57. Deren Wirkungstiefe wird auf rund 60 Meter geschätzt, offizielle Angaben dazu existieren nicht. Die Navigationsvorrichtung der neuen Bombe soll auch bei gegnerischen Störmaßnahmen eine Genauigkeit von 2,2 Metern (maximale Abweichung vom Zielpunkt in 90 Prozent aller Fälle) gewährleisten. Auch über eine Version mit Raketenantrieb für das Abfeuern der Bombe aus größerer Entfernung zum Ziel wurde in der Vergangenheit spekuliert.