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Erste weiche Landung auf der Mondrückseite erfolgreich

    Chinesische Sonde Chang'e 4
    Erste weiche Landung auf der Mondrückseite geglückt

    Erstmals ist eine Sonde weich auf der von der Erde abgewandten Seite des Mondes gelandet. Damit befindet sich erstmalig ein von Menschen gemachtes Objekt auf der bis dahin unberührten Mondrückseite.

    Erste weiche Landung auf der Mondrückseite geglückt

    Wie die chinesische Raumfahrtbehörde CNSA mitteilte, landete Chang'e 4 am 3. Januar 2019 weich im Von-Kármán-Krater. Dieser hat einen Durchmesser von etwa 180 Kilometern und weist einen relativ ebenen Boden auf. Die Behörde gab den Landeplatz mit den Koordinaten 177,6 Grad östlicher Länge und 45,5 Grad südlicher Breite an. Der Krater befindet sich im Aitken-Becken, welcher laut CNSA als größter, tiefster und ältester Krater des Sonnensystems gilt. Das Becken umfasst etwa 2500 Kilometer im Durchmesser und ist 13 Kilometer tief.

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    Die Landung erfolgte nach Angaben der chinesischen Raumfahrtagentur automatisch und nahezu vertikal. Dazu sei die relative Geschwindigkeit der Sonde im Anflug von 1,7 Kilometer pro Sekunde auf nahezu Null reduziert worden. Die Triebwerke liefen bis zu einer Entfernung von etwa zwei Metern über der Mondoberfläche. Im Anschluss an die Landung wurden die Solarpaneele und Antennen des Landers entfaltet und ausgerichtet. 

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    Die Sonde besteht aus einem Lander und einem Rover, welcher die Mondoberfläche erkunden soll. Der Rover wurde Anfang Januar 2019 auf den Namen YuTu-2 getauft. Zu Deutsch bedeutet der Name "Jadehase 2", anknüpfend an den weißen Hasen YuTu der chinesischen Mondgöttin Chang'e. YuTu-2 verließ den Lander rund sieben Stunden nach dem Aufsetzen auf dem Mond.

    Knowhow aus Deutschland an Bord

    Dies ist das erste Bild der Mondoberfläche auf der erdabgewandeten Seite. Übermittelt wurde es unter Zuhilfenahme des Relais-Satelliten Queqiao. Foto und Copyright: CNSA

    An Bord der Sonde befindet sich neben Material für sieben weitere Experimente auch ein Strahlenmessinstrument aus Deutschland. Das Lunar Lander Neutron Dosimetry (LND) wurde von der Kieler Christian-Albrechts-Universität entwickelt. Das Instrument soll die Strahlung auf dem Mond und den Wassergehalt des Bodens unter dem Lander messen, so die Universität. Nach Angaben der CNSA sollen weitere Experimente das Gebiet um die Landestelle und die Struktur der Mondoberfläche erkunden. Weiterhin sind Untersuchungen auf dem Gebiet der niedrigfrequenten Radioastronomie geplant.

    Die ursprünglich als Ersatzmission bei einem möglichen Scheitern von Chang'e 3 vorgesehene Sonde wurde am 7. Dezember 2018 mit einer Rakete vom Typ "Langer Marsch 3B" gestartet. Der Lander bringt 1200 Kilogramm auf die Waage, der Rover 140 Kilogramm. In der zwei Wochen andauernden Mondnacht sollen beide Gefährte durch Radioisotopenbatterien mit Wärme versorgt werden.

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