Update: Die Mondmission IM-2 ist am frühen Donnerstagmorgen um 1:16 Uhr MEZ mit einer Falcon 9 vom Kennedy Space Center in Florida gestartet.
Das Startfenster für die zweite Mondmission (IM-2) des US-Raumfahrtunternehmens Intuitive Machines öffnet sich in der Nacht auf Donnerstag, 27. Februar um 0.30 Uhr (MEZ). Eine Falcon 9 von SpaceX soll den Mondlander Athena vom Kennedy Space Center in Florida aus starten. Es ist die vierte kommerzielle Mondmission im Rahmen der NASA-Initiative Commercial Lunar Payload Services (CLPS). Dabei beauftragt die US-Raumfahrtbehörde amerikanische Unternehmen damit, wissenschaftliche und technische Nutzlasten zum Mond zu bringen. Intuitive Machines gelang es am 22. Februar 2024 als erstem Privatunternehmen weltweit, eine Landefähre auf dem Mond zu landen, wenn auch nicht ganz problemlos.
Athena soll acht Tage nach dem Start, am 6. März, am Mons Mouton in der Nähe des Mond-Südpols landen und dort etwa zehn Tage lang forschen. Athena ist wie ihr Vogänger Odysseus ein Lander der Nova-C-Klasse in der Terminologie von Intuitive Machines. Die römische Zahl C (100) weist dabei auf die Nutzlastkapazität in Kilogramm hin. Athena baut auf Odysseus auf, wurde aber optimiert. Beispielsweise wurde Lidar-Technologie integriert und die autonome Landefähigkeit mithilfe von maschinellem Lernen und künstlicher Intelligenz verbessert. Athena ist stolze 4,73 m hoch, ihr Körper hat einen Durchmesser von 1,59 m (ohne Landebeine). Der Lander wiegt 2,1 t und verfügt über einen Flüssigkeitsraketenantrieb, der Flüssigmethan und Flüssigsauerstoff nutzt.
Springende Drohne
Mit an Bord ist die etwa einen Meter hohe, düsengetriebene Drohne Grace Hopper. Sie soll springend die Oberfläche rund um die Landestelle mit hochauflösenden Kameras erkunden. Grace Hopper ist mit dem Lunar Radiometer (LRAD) ausgestattet, der vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und dem Institut für Geologische Wissenschaften der Freien Universität Berlin entwickelt wurde. Es handelt sich um ein Instrument zur berührungslosen Temperaturmessung, das dabei helfen soll, nach Regionen mit Wassereis zu suchen.
Zudem trägt Athena drei NASA-Nutzlasten mit sich: das Polar Resources Ice Mining Experiment-1 (PRIME-1) mit den beiden Instrumenten TRIDENT (The Regolith Ice Drill for Exploring New Terrain) und MSOLO (Mass Spectrometer Observing Lunar Operations) sowie das Laser Retroreflector Array (LRA). TRIDENT ist ein etwa ein Meter langer Bohrer, der die Bodentemperatur in verschiedenen Tiefen messen und Informationen über geotechnische Eigenschaften von Regolith liefern soll. Das Massenspektrometer MSOLO soll Gase, die durch die Bohrungen von TRIDENT an die Mondoberfläche gelangen, analysieren, darunter Sauerstoff. Das LRA besteht aus acht Retroreflektoren, die präzise Laser-Entfernungsmessungen ermöglichen – auch für künftige Missionen.
Weitere Nutzlasten von Athena sind unter anderem ein Kommunikationssystem für die Mondoberfläche (Lunar Surface Communication System) von Nokia, ein kleiner Rover des japanischen Unternehmens Dymon, ein etwas größerer Rover von Lunar Outpost sowie das Datencenter Freedom von Lonestar Data Holdings.
Athena ist dieses Jahr bereits der dritte Mondlander, der sich auf den Weg zum Erdtrabanten macht. Mitte Januar starteten die US-amerikanische Blue Ghost Mission 1 von Firefly Aerospace und die Hakuto-R Mission 2 des japanischen Unternehmens iSpace. Firefly will seinen Blue-Ghost-Lander am Sonntag, 2. März, 9.45 Uhr MEZ im Mare Crisium landen. Der Resilience-Lander von iSpace wird erst im Mai oder Juni einen Landeversuch im Mare Frigoris unternehmen.