Lutz Kayser ist schon früh von Raketen begeistert. Er lernt bei dem Luft- und Raumfahrtpionier Eugen Sänger in Stuttgart und arbeitet später am heutigen DLR-Raktenprüfstand in Lampoldshausen bei Heilbronn. Eugen Sänger selbst hatte den Teststand für Flüssigkeits-Raketentriebwerken Ender der 1950er-Jahre gegründet.
Startplatz Kongo
1975 hebt Kayser seine eigene Firma aus der Taufe: Otrag, die Orbital Transport und Raketen Aktiengesellschaft. Seine entwickelte Rakete setzt auf eine günstige Produktion, so beispielsweise einen VW-Scheibenwischermotor als Triebwerksregulierung. Was ihm jetzt noch fehlt, ist Geld und ein Startplatz. Er organisiert beides: Finanzen kommen von Bürgern, die bereit sind, zu investieren – und einen Startplatz findet er im afrikanischen Zaire, dem heutigen Kongo. Seine Raketen erheben sich dort in den Himmel, doch seine Pläne stoßen nicht überall auf Begeisterung, auch nicht in der Heimat. Und so bekommt das technisch geprägte Unternehmen zusehends eine politische Brisanz.

Doku nun im Handel erhältlich
Die Geschichte von Lutz Kayser und seiner Firma wurden in dem Dokumentarfilm „Fly, Rocket, Fly! – Mit Macheten zu den Sternen“ des deutschen Regisseurs Oliver Schwehm verfilmt. Dazu beschäftigte sich der Filmemacher fast vier Jahre mit Kayser. Er hatte noch die Gelegenheit, persönlich mit ihm zu sprechen, bevor Kayser im Alter von 78 Jahren auf einer kleinen Insel im Pazifik starb, schrieb die Stuttgarter Zeitung im vergangenen Jahr anlässlich des Kinostarts zum 27. September 2018. Genau neun Monate später kommt der Film nun auf DVD und Blu-ray in den Handel.
Die Doku ist im Doppelpack inklusive 50 Minuten Bonusmaterial erhältlich. Als Extras liegen eine Original-Firmenpräsentation der Otrag bei, ein Titeltrack aus Lampoldshausen sowie Reportagen und Interviews. Die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 19,99 Euro.