Am Montag schloss SpaceX auf dem unternehmenseigenen Startgelände in Boca Chica, Texas, eine statische Testzündung des Super-Heavy-Boosters Nummer 7 ab. Dabei wurden 14 der 33 Raptor-Triebwerke gezündet. In den Wochen zuvor hat SpaceX das komplett zusammengebaute Starship (bestehend aus Booster 7 und Starship 24) getestet, dazu gehörten Teilbetankungen mit Flüssigsauerstoff und flüssigem Methan.
Denn offenbar plant das Raumfahrtunternehmen von Elon Musk den ersten Orbitalflug für Anfang Dezember. Das bestätigte der NASA-Vertreter Mark Kirasich Ende Oktober. Er ist bei der US-Raumfahrtbehörde für die Entwicklung des Artemis-Mondprogramms zuständig. "Wir verfolgen vier große Starship-Flüge. Der erste hier kommt im Dezember, Anfang Dezember", so Kirasich in einer Sitzung des NASA Advisory Council.
Gemäß Dokumenten, die SpaceX im vergangenen Jahr bei den Behörden eingereicht hat, soll der Super-Heavy-Booster senkrecht an Land landen, während die Starship-Oberstufe rund 90 Minuten nach dem Start vor der Küste von Hawaii wassert. Allerdings fehlt bislang noch die Genehmigung der US-Luftfahrtbehörde FAA für die Mission.
Der nächste Mondlander der NASA
Bislang hat SpaceX nur die Starship-Oberstufe bei Suborbitalflügen getestet. Insgesamt sieben Starship-Prototypen sind zwischen August 2020 und Mai 2021 abgehoben und senkrecht gelandet – zumindest teilweise. Es gab drei Bruchlandungen, ein Prototyp wurde bei einer Explosion bei der Landung zerstört.
Derweil hat die NASA SpaceX mit einer zweiten bemannten Mondlandung als Teil der Artemis-IV-Mission 2027 beauftragt. Der Auftrag hat einen Wert von 1,15 Milliarden US-Dollar.
2021 hat die NASA das Starship als Landefähre für die bemannte Artemis-III-Mondmission ausgewählt. 2025 sollen erstmals seit 1972 wieder Menschen auf dem Mond landen. Zuvor soll SpaceX eine unbemannte Demo-Mission zum Erdtrabanten durchführen.
Das Starship ist nach Angaben von SpaceX komplett wiederverwendbar. Es soll Crew und Fracht in den Erdorbit, zum Mond und später auch zum Mars transportieren können. Die Nutzlastkapazität in eine niedrige Erdumlaufbahn beträgt mehr als 100 Tonnnen. Die Rakete ist 120 Meter hoch und hat einen Durchmesser von neun Metern. Die sechs Raptortriebwerke der Oberstufe liefern einen Schub von rund 14 Meganewton, die Hauptstufe mit ihren 33 Raptor-Triebwerken bringt es auf etwa 75 Meganewton.
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Artikels war davon die Rede, dass SpaceX Teilbetankungen mit Flüssigwasserstoff und flüssigem Methan durchgeführt hat. Es muss natürlich Flüssigsauerstoff anstelle von Flüssigwasserstoff heißen. Wir haben das korrigiert und bitten den Fehler zu entschuldigen.