Der finale Sojus-Start für das Jahr 2018 war zuvor am 18. Dezember um 24 Stunden verschoben worden. Als Grund nannte der Betreiber Arianespace die Wetterbedingungen am Startplatz mit zu starken Winden in großer Höhe.
Beim zweiten Anlauf klappte jedoch alles reibungslos: Der Flug VS20 brachte den 3.566 Kilogramm schweren französischen Satelliten CSO-1 in einen sonnensynchronen Orbit. Betreiber des Satelliten sind die französische Raumfahrtagentur CNES (Centre National d’Etudes Spatiales) und die Beschaffungsbehörde DGA (Direction générale de l’armement) des französischen Verteidigungsministeriums. Die Aufgabe des Satelliten wird in der Aufnahme von 3D- umd höchauflösenden Bildern im vusuellen und Infrarotbereich bestehen. Dadurch arbeitet der Satellit unabhängig von Wetterbedingungen oder den Tageszeiten.
CSO-1 ist der erste Satellit des französischen CSO-Programms (Composante Spatiale Optique), welches aus drei Satelliten zur Erdbeobachtung für Verteidigungs- und Sicherheitszwecke aufgebaut sein wird. Alle drei Satelliten werden in einem polaren Orbit in unterschiedlicher Höhe operieren. CSO-1 und -3 sind für die Aufklärung zuständig, CSO-2 für die Identifikation. Hauptauftragnehmer der Satelliten ist Airbus Defense and Space in Frankreich, die optischen Instrumente stammen von Thales Alenia Space France.
Der gestrige Start markierte den dritten Flug einer von Arianespace betriebenen Sojus-Rakete im Jahr 2018. Gleichzeitig war es der 20. Start einer Sojus vom europäischen Weitraumbahnhof Kourou seit der Aufnahme von Flügen mit der russischen Trägerrakete 2011. In den vergangenen drei Monaten sind somit sechs Raketen der Typen Sojus, Vega und Ariane in Kourou gestartet – darunter war am 26. September auch der 100. Flug der Ariane 5.