Das britische Satelliteninternet-Unternehmen OneWeb hat ein Startabkommen mit SpaceX getroffen. Das teilte OneWeb am Montag mit. Der erste Start soll 2022 stattfinden, ein genauer Termin wurde noch nicht genannt, ebensowenig wie die genaue Anzahl an gebuchten Starts.
Bislang hatte OneWeb seine Satelliten mit von Arianespace vermarkteten russischen Sojus-Raketen von Kourou (Französisch-Guayana), von Baikonur (Kasachstan) oder Wostotschny (Russland) aus gestartet. Bei 13 Sojus-Flügen wurden bisher 428 Satelliten in ihren Orbit befördert. OneWeb wollte eigentlich im Sommer eine globale Internetabdeckung erreichen. Sechs Sojus-Starts standen noch aus, um die Zahl der Satelliten auf die geplanten 648 zu bringen. Doch dann überfiel Russland die Ukraine.
Die Konkurrenz hilft aus
Am 4. März hätte eine Sojus mit 36 OneWeb-Satelliten von Baikonur aus starten sollen, doch Roskosmos hatte zuvor nicht erfüllbare Bedingungen an OneWeb gestellt. Die britische Regierung sollte sich als Anteilseigner zurückziehen und OneWeb sollte für eine rein zivile Nutzung der Satelliten garantieren. Schon am 26. Februar hatte Roskosmos aufgrund der EU-Sanktionen gegen Russland die Zusammenarbeit mit Arianespace in Kourou aufgekündigt.
Nun hat OneWeb mit SpaceX eine Alternative gefunden, die zugleich auch Konkurrenz ist. Denn mit Starlink baut SpaceX seine eigene Mega-Satellitenkonstellation im niedrigen Erdorbit für schnelles Internet auch in entlegenen Gebieten der Erde auf.
Für Arianespace dürfte der Wechsel von OneWeb zu SpaceX bitter sein. Denn zuletzt machten Sojusstarts einen großen Anteil des Geschäfts aus: 2021 fanden neun von insgesamt 15 Starts des europäischen Raketenvermarkters mit Sojus statt.