NASA-Mars-Rover schweigt: Kein Lebenszeichen mehr von Opportunity

NASA-Mars-Rover schweigt
Kein Lebenszeichen mehr von Opportunity

Veröffentlicht am 14.02.2019
Der Mars-Rover Opportunity.
Foto: NASA/JPL-Caltech

Am 12. Februar sei ein letzter Versuch gestartet worden, den Rover zu erreichen, der nach einem heftigen Mars-Sandsturm im Juni 2018 nicht mehr auf Signale reagiert hatte. Am 13. Februar teilte die amerikanische Raumfahrtbehörde mit, dass zuvor insgesamt über 1000 Mal versucht worden sei, den Rover zu erreichen.

Ein gigantischer Sandsturm läutet den Anfang vom Ende ein

Der Sandsturm galt nach NASA-Angaben als einer der heftigsten, die je auf dem Mars beobachtet wurden. Mehr als 41 Millionen Quadratkilometer seien bedeckt gewesen – eine Fläche, die der Größe Nordamerikas und Russlands zusammen entspricht. Der aufgewirbelte Sand machte für den Rover den Tag zur Nacht, welcher für seine Solarpaneele zur Energieversorgung auf Sonnenlicht angewiesen ist. Zum Zeitpunkt des Sturms habe sich Opportunity dicht an seinem Zentrum befunden, teilte die NASA noch im Juni 2018 mit. Ab August sei dann ein Abflauen des Sturms zu beobachten gewesen, bei dem mehr Staub aus der Atmosphäre ausgefallen sei, als erneut hochgewirbelt wurde.

Am 10. Juni 2018 hatten die Wissenschaftler zum letzten Mal Kontakt zu dem 174 Kilogramm schweren Rover. Ursprünglich für eine Lebenszeit von 90 Marstagen (ein Marstag entspricht 24 Stunden, 39 Minuten, 35,244 Sekunden) und eine zu bewältigende Strecke von 1000 Metern ausgelegt, lässt sich im Rückblick festhalten, dass der Rover diese Zahlen weit übertroffen hat: Er funktionierte in seiner fast 15 jährigen Betriebszeit 60 Mal länger als vorgesehen und legte eine Strecke von 45 Kilometern zurück.

Highlights der Mission

Der Rover als Schattenriss.
NASA/JPL-Caltech

Hauptziel der Opportunity-Mission war es, nach klimatischen Bedingungen und Spuren von Wasser zu suchen, um so Hinweise auf mögliche Lebensspuren zu finden. Zu den Highlights zählten der Fund eines Minerals, welches sich in Wasser bildet, an der Landestelle des Rovers sowie starke Anzeichen für frühere Wasservorkommen. Diese im sogenannten Endeavour-Krater gefundenen Spuren seien laut den Wissenschaftlern ähnlich zu Wasservorkommen eines irdischen Sees oder Teichs, und deuteten auf Trinkwasserqualität hin. Die entdeckten Spuren von ehemals flüssigem Wasser lassen laut NASA vermuten, dass in der Vergangenheit auf dem Mars Bedingungen existiert haben, die potentielles Leben ermöglicht hätten.

Bei seiner Aufgabe, den Aufbau und die Landschaft des Roten Planeten zu untersuchen, stellte Opportunity auch einen Streckenrekord mit 220 zurückgelegten Metern an einem Tag auf. Der Rover sendete mehr als 217.000 Bilder zur Erde zurück und untersuchte 52 Felsen auf mineralische Spuren. 72 weitere Elemente wurden gesäubert, sodass sie mit einem Spektrometer auf die Zusammensetzung ihrer Bestandteile untersucht werden konnten.

Opportunity landete am 24. Januar 2004 in dem Meridiani Planum, sieben Monate nach seinem Start. Der Schwesterrover namens Spirit setzte 20 Tage zuvor auf der anderen Seite des Planteten auf. Er war bis Mai 2011 in Betrieb und legte in dieser Zeit 8 Kilometer zurück.

Opportunity bereitete den Weg für weitere Missionen

Neue Mars-Missionen haben die Rover Curiosity und InSight im Gepäck. Der NASA-Rover 2020 wird derzeit in den Reinräumen des Jet Propulsion Laboratory (JPL) in Kalifornien entwickelt. Zusammen mit der europäischen Mission ExoMars soll damit weiter nach eventuell vorhandenem mikrobiellem Leben auf dem Mars gesucht werden.