Wie die US-amerikanische Raumfahrtbehörde NASA Ende Januar mitteilte, hat nun der zweite Orbit um die Sonne begonnen. Nach dem ersten nahen Vorbeiflug in einer Entfernung von 24 Millionen Kilometern am 5. November 2018 erreichte Parker Solar Probe den sonnenfernsten Punkt des Orbits am 19. Januar 2019. Der Vorbeiflug bedeutete zugleich ein Novum in der Raumfahrt-Historie: Nie zuvor ist ein von Menschen geschaffenes Objekt der Sonne so nahe gekommen. Während der ersten Umkreisung seien bereits über 17 Gigabyte an wissenschaftlichen Daten an die Raumfahrtbehörde übermittelt worden, teilte die NASA mit.
Der sonnennächste Punkt des zweiten Orbits soll am 4. April erreicht werden. In darauffolgenden Umkreisungen soll die Sonde der Sonne noch näher kommen als bisher. Geplant ist ein Abstand von lediglich 6,16 Millionen Kilometern während der letzten Umrundung Ende 2025, wobei die Sonde die Korona, die äußere Sonnenatmosphäre, durchfliegen soll. Dabei muss Parker Solar Probe Temperaturen von bis zu 1.377 Grad Celcius widerstehen. In diesem letzten Umlauf ist eine relative Geschwindigkeit von 690.000 km/h um den Stern geplant. Bisher kam die Sonde auf „nur“ 343.112 km/h.

Die Sonde und ihre vier wissenschaftlichen Instrumente werden während ihrer Mission durch einen speziell entwickelten Hitzeschild geschützt, sodass in seinem Schatten lediglich Zimmertemperatur herrschen soll, beschreibt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Die Mission geht den Fragen nach, warum die Korona heißer ist als die Oberfläche der Sonne und wie Sonnenwinde überhaupt entstehen. Jeweils 88 Tage lang soll ein Umlauf um die Sonne dauern. Die NASA hat insgesamt 24 Orbits rund um unseren nächsten Stern geplant.