Die Ursache für das Auseinanderbrechen des Raketengleiters sei eine zu frühe Entriegelung des Klappmechanismus für das hochklappbare Leitwerk gewesen, ermittelte das NTSB. Einen solchen, schweren Pilotenfehler habe der Hersteller Scaled Composites in seinen Sicherheitsplanungen nicht berücksichtigt. Der Copilot habe den Aufstellmechanismus während der Beschleunigung schon bei einer Geschwindigkeit von Mach 0.8 entriegelt und nicht erst beim Erreichen von Mach 1.4, wie vorgeschrieben. Dadurch sei das Scharnier des Aufstellmechanismus mit zu hohen Lasten beaufschlagt worden und gebrochen. Der Raketengleiter verlor seine Stabilität, uberschlug sich und zerbrach. Nur einer der beiden Scaled-Testpiloten an Bord überlebte das Unglück und konnte sich am Fallschirm retten.
Das National Transportation Safety Board kam zu dem Ergebnis, dass hoher Zeitdruck, starke Vibrationen und hohe g-Belastungen zu dem Irrtum beigetragen hätten. Die Piloten hätten eine ganze Reihe von Handlungen aus dem Gedächtnis heraus ausführen müssen, obwohl sie unter vorher nicht trainierten, körperlichen Belastungen standen. Außerdem trugen sie erstmals enge Schutzkleidung. Den Piloten sei die Gefahr durch das zu frühe Lösen der Sperre beim Übergang in den Überschallflug nicht bewusst gewesen. Zudem habe die für die Testzulassung zuständige Luftfhartbehörde FAA von ihr geforderte Verbesserungen bei der Risikoanalyse beim Hersteller Scaled nicht ausreichend überwacht.
NTSB Chairman Christopher A. Hart betonte, dass die Berücksichtigung menschlicher Faktoren für die sichere Durchführung bemannter Raumflüge entscheidend sei. Bei der Konstruktion, bei der Risikoanlayse und beim Betrieb des Klappmechanismus sei dies aber nicht berücksichtigt worden. "Bemannte, kommerzielle Raumflüge überschreiten eine neue Grenze. Hier lauern viele unbekannte Risiken und Gefahren. In so einem Umfeld müssen die Sicherheitsmargen in allen bekannten Risikobereichen rigoros durchgesetzt werden und, wo immer möglich, sogar noch heraufgesetzt werden", sagte Hart.