Dieser Fehler habe die Kalkulation der Zeit und der Vorhersage der Orbits beeinträchtigt – Daten, die zur Berechnung der Navigation notwendig sind, gab die zuständige EU-Agentur European Global Navigation Satellite Systems Agency (GSA) am 18. Juli bekannt. Die Kontrollzentren befinden sich im bayrischen Oberpfaffenhofen und in Fucino, Italien.
System eine Woche offline
Seit dem 12. Juli war das System nicht mehr nutzbar. Lediglich ein Such- und Rettungsservice habe funktioniert, der für die Suche nach Menschen in Notlagen verwendet werden kann. Dementsprechend wurde ab diesem Zeitpunkt auch bei Geräten, die nur mit den Galileo-Satelliten arbeiten, nichts mehr ausgegeben.
22 Satelliten wieder in Betrieb
Ein Team aus Mitarbeitern der Behörde, der europäischen Raumfahrtagentur ESA, der europäischen Komission und Vertretern der Industrie arbeitete nach GSA Angaben „24 Stunden und sieben Tage pro Woche“ an einer schnellen Fehlerbehebung. Dennoch dauerte es bis zum 18. Juli, bis das System wieder in Betrieb gehen konnte. Eine Online-Überprüfung der Satellitenzustände auf der Agentur-Webseite zeigt insgesamt 26 Satelliten an, von denen heute 22 Stück in Betrieb sind. Zwei weitere werden zu Testzwecken verwendet und zwei sind nicht nutzbar. Nach ESA-Angaben besteht die Gesamtkonstellation aus 24 funktionierenden Satelliten, weitere sechs Stück dienen als Ersatz. Die Satelliten umkreisen die Erde auf drei Orbits in einer Höhe von 23.222 Kilometern.
Erste Hinweise auf Einschränkungen ab dem 11. Juli
Eine erste Meldung findet sich in Hinweisen für Galileo-Nutzer auf der Webseite der GSA. Ab dem 11. Juli um 1.00 Uhr UTC wird vor einer „Verschlechterung“ gewarnt, einen Tag später ab 1:50 Uhr UTC wird vom dem „Ausfall“ des Systems gesprochen.
Eine weitere Nachricht an alle Galileo-Nutzer nennt am 13. Juli um 21.05 Uhr UTC ein technischen Problem mit der Bodeninfrastruktur als Grund für den Ausfall. Die Ursache dafür sei jedoch bereits gefunden, heißt es. Weitere Informationen wurden zu dieser Zeit nicht bekanntgegeben. Am 17. Juli um 20.52 Uhr UTC wurde dann die Meldung herausgegeben, dass der Servce wiederhergestellt sei, aber noch mit einer „Instabilität“ gerechnet werden müsse.
Galileo noch im Testbetrieb
Seit seinem Start am 15. Dezember 2016 befindet sich das Navigationssystem im Testmodus. Das bedeutet, dass die Signale der Galileo-Satelliten zusammen mit denen anderer Navigationssysteme verwendet werden, beispielsweise mit dem amerikanischen GPS oder dem russischen Glosnass. Im Falle eines Ausfalls kann somit auf die Daten anderer Anbieter zurückgegriffen werden. Sobald Galileo eigenständig im sogenannten „fully operational“-Modus läuft, soll es unabhängig von anderen Systemen funktionieren.