Forscher des FZI am Karlsruher Institut für Technologie entwickeln seit Anfang Juli Technologien, die Roboter auf planetaren Erkundungsmissionen autonomer und flexibler machen sollen. Das Projekt intelliRISK startete am 1. Juli, wie das FZI am Mittwoch in einer Pressemitteilung erklärte.
Bei planetaren Missionen enscheiden bislang die jeweiligen Missionsteams über die Handlungen der eingesetzten Roboter. Als Entscheidungsgrundlage dienen Daten, die allerdings meist stark verzögert und in reduziertem Umfang zur Verfügung stehen. "Bei der aktuellen Vorgehensweise werden nicht alle Informationen, die dem Roboter vorliegen, an die Missionsteams übertragen und können somit im Entscheidungsprozess nicht berücksichtigt werden", so Arne Rönnau, Projektverantwortlicher von intelliRISK.
Laufroboter als Testplattform
Das im Rahmen von intelliRISK entwickelte System soll Risiken einschätzen und auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse Situationen selbstständig beeinflussen können. Besonders in Fällen, in denen der Erfolg der Mission wichtiger ist als der potenzielle Schaden an der Hardware, sei die Intelligenz des Systems entscheidend, so das FZI. Es befähige den Roboter Risiken zu erkennen, einzuschätzen und bewusst einzugehen. Dabei könne der Roboter zu Beginn der Mission noch vorsichtig und zurückhaltend handeln, gegen Ende seiner Lebenszeit aber auch mutigere Entscheidungen fällen.
Als Test- und Evaluationssystem für die intelliRISK-Technologien kommt ein am FZI entwickelter Laufroboter namens Lauron zum Einsatz. Er ist in der Lage, sich selbst auf unwegsamem Gelände sicher fortzubewegen.
Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert und vom Raumfahrtmanagement des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) betreut. intelliRISK läuft bis Ende Juni 2020.