Die subortbitale, wiederverwendbare Rakete „New Shepard“ hob am 2. Mai Ortszeit von dem Testgelände der Firma in West Texas ab. Bei dem Flug wurden 38 Experimente mitgeführt und das Abkoppeln der Kapsel getestet, in der später Astronauten sitzen sollen. Sie erreichte eine Höhe von circa 105 Kilometern und landete zehn Minuten später an Fallschirmen hängend. Das Antriebsmodul der Rakete landete auf einer dafür vorgesehenen Landeplattform. Bereits fünfmal ist eine New Shepard-Rakete in dieser Kombination mit der Crew-Kapsel geflogen. Insgesamt absolvierte die nach Alan Shepard, dem ersten Amerikaner im All, benannte Rakete hiermit ihren elften Testflug. Der erste experimentale Flug fand am 29. April 2015 statt.
Ankündigungen zu ersten bemannen Flügen
Die Nutzlast war die bisher größte auf einem Flug mit einer New Shepard-Rakete. Neun davon stammen von der NASA, sechs vom Massachusetts Institute of Technology, drei von der Arizona State University und eines von einer Schule in Alabama.
Der Start wurde dazu genutzt, um die bemannten Startpläne im Laufe dieses Jahres zu bekräftigen. Wann der Verkauf von Tickets starten wird, ist jedoch noch ebenso unklar wie ihr Preis. Die erste bemannte Kapsel soll den Namen „RSS First Step“ bekommen. RSS steht für wiederverwendbares Raumschiff (reusable space ship), First Step (erster Schritt) für die Vision des Unternehmens, damit den ersten Schritt hin zu einer Millionenbevölkerung zu schaffen, die im Weltraum lebt und arbeitet. Denkbar sind in diesem ersten Schritt Forscher, die ihre Nutzlast begleiten und auf dem Flug Experimente durchführen.

Plan zum Mitflug von Forschern nicht neu
Zur Zeit sieht der Vertrag der aktuellen Flugprogramms höchstens Mitflüge von Mitarbeitern der Firma Blue Origin vor, beispielsweise um Nutzlast zu begleiten. Diese Rahmenbedingungen sollen so abgeändert werden, dass jedem anderen Mitflüge auch angeboten werden könnten. Bereits 2013 schlug der damalige stellvertretende NASA-Administrator vor, Forschen zu erlauben, mit ihrer Nutzlast zu fliegen. Weiterführende Richtlinien wurden zu der Zeit jedoch nicht ausgearbeitet.
2017 schlug der Associate Administrator für Weltraumtechnologie ein Verfahren vor, nach welchem Mitflüge erlaubt werden könnten, die ähnlichen Richtlinien folgen wie ein kommerzieller Parabelflug. Auch im Anschluss daran gab es keine Erneuerung der Richtlinen seitens der NASA.