Das könnte Europa zur Mondstation beitragen

Raumstation zwischen Mond und Erde
Das könnte Europa zum ISS-Nachfolger beitragen

Veröffentlicht am 06.09.2018
Das könnte Europa zum ISS-Nachfolger beitragen

Die von Thales Alenia Space geleiteten Studien sollen sich mit den Elementen ESPRIT (European System Providing Refueling, Infrastructure and Telecommunications) und I-HAB (International - Habitat) beschäftigen, wie der europäische Raumfahrtkonzern kürzlich mitteilte. Es geht in dieser ersten Phase darum, ein machbares Missionsdesign zu finden, Grundwerte für die Elemente und ihre Subsysteme zu definieren und eine weitere Entwicklung zu planen.

ESPRIT beinhaltet Lagermöglichkeiten für Treibstoff (Xenon und Hydrazin) und Tanksysteme für das US-amerikanische Power Propulsion Element, das die Station mit Energie versorgt und als Antriebseinheit dient. Zudem umfasst ESPRIT Systeme für die Kommunikation mit dem Mond, Schnittstellen für externe Nutzlasten und eine Schleuse für wissenschaftliche Experimente. Thales Alenia Space führt nach Angaben eine von zwei parallel in Auftrag gegebenen Studien, zusammen mit dem deutschen Raumfahrtunternehmen OHB als wichtigem Zulieferer.

I-HAB ist ein unter Druck stehendes Element mit Woh- und Lebensunterstützungsfunktionen, Andockmöglichkieten und Schnittstellen für Raumfahrzeuge. Nach Angaben von Thales Alenia Space soll es auf den bisher an der Internationalen Raumstation ISS verwendeten Elementen aufbauen, aber unter anderem leichter sein und verbesserte Funktionen und Avionik bieten.

Der Lunar Orbital Platform-Gateway (früher als Deep Space Gateway bezeichnet) soll der Nachfolger der ISS werden. Die NASA will die Raumstation im cislunaren Raum zwischen Mond und Erde in den 2020er Jahren gemeinsam mit den ISS-Partnern und der Industrie bauen. Die Station soll nach Angaben der NASA mindestens aus aus einem Energie- und Antriebselement, Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten für Astronauten, Logistikmodulen und Schleusen bestehen. Das Power Propulsion Element soll die erste Komponente des Gateway sein, als Startdatum visiert die NASA 2022 an.