Der zweite Start einer Sojus-Rakete in Französisch-Guayana in diesem Jahr erfolgte am 4. April um 14.03 Uhr Ortszeit, meldete der Startbetreiber Arianespace. An Bord befanden sich vier Satelliten mit jeweils etwa 700 Kilogramm Masse. Inklusive der Struktur und den Haltevorrichtungen betrug die Gesamtnutzlast 3.198 Kilogramm.
Die Satelliten gehören zu der O3b genannten Konstellation von SES, welche Breitband-Service zur kommerziellen Anwendung in bis zu 50 Ländern bereitstellt. Die Satelliten operieren dabei nicht in einem geostationären Orbit, wie für die meisten Telekommunikationssatelliten üblich, sondern umkreisen die Erde in etwa 8.000 Kilometern Höhe. Dadurch sind geringere Verzögerungszeiten möglich. Die Ka-Band-Satelliten liefern einen Durchsatz von 20 Gigabits pro Sekunde.
Nach 2 Stunden und 22 Minuten Flugzeit konnten die Satelliten paarweise in ihrem Zielorbit ausgesetzt werden. Dazu waren drei Zündungen der Fregat-Oberstufe notwendig. Nun befinden sich alle 20 Satelliten der Konstellation im Orbit. Der erste Satellit wurde 2013 gestartet, weitere Starts erfolgten 2014 und 2018. Im September 2014 hat das System seinen Betrieb aufgenommen. Die Satelliten wurden von der französisch-italienischen Firma Thales Alenia Space gebaut und allesamt mit einer Sojus-Rakete im Auftrag des europäischen Startbetreibers Arianespace gestartet.
Zur Zeit ist die zweite Generation der O3b-Satelliten im Bau. Der Auftrag ging an Boeing, dort werden zur Zeit sieben Satelliten gefertigt. Sie sollen eine Kapazität von bis bis zu zehn Terabits pro Sekunde zur Verfügung stellen können. Die Satelliten sollen 2021 gestartet werden, einen Startbetreiber hat die Firma jedoch noch nicht genannt.