"Im April 2024 soll im Rahmen einer Demo-Mission erstmals eine Rakete der niederländischen Firma T-Minus von der mobilen Startplattform der German-Offshore Spaceport Alliance (GOSA) in der Nordsee abheben", sagte Siegfried Russwurm, Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), am Mittwoch auf dem Weltraumkongress in Berlin.
Die Initiative für ein solches Spezialschiff für Starts kleiner Trägerraketen hat der BDI bei seinem ersten Weltraumkongress vor vier Jahren gestartet. Seitdem wurde eine Machbarkeitsstudie durchgeführt und 2020 das Industriekonsortium German Offshore Space Alliance (GOSA) gegründet, zu dem neben OHB auch Tractebel DOC Offshore, MediaMobil, Harren Group, BLG Logistics sowie Lampe & Schwartze gehören.
Zunächst suborbitale Flüge
Die Demo-Kampagne soll nach Angaben von OHB etwa zwei Wochen laufen, in diesem Zeitraum sollen bis zu vier der maximal sieben Meter langen Höhenforschungsraketen starten und auf eine Höhe von bis zu 50 Kilometern fliegen. Das Schiff soll für die Starts zum äußeren Ende der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ), etwa 350 Kilometer vor der Küste, fahren.
Heimatbasis ist Bremerhaven, dort soll die vollintegrierte Rakete in einer sogenannten "Launchbox" über die Heckklappe auf das Schiff gelangen. In der Launchbox befindet sich auch der Mechanismus, um die Rakete aufzurichten
Künftig sollen europäische Microlauncher von der schwimmenden Plattform aus ins All starten. Neben T-Minus haben auch HyImpulse aus Neuenstadt am Kocher, die Rocket Factory Augsburg sowie das britische Raumfahrtunternehmen Skyrora Absichtserklärungen mit der GOSA unterzeichnet.