Der europäische Raketenhersteller ArianeGroup hat auf dem International Astronauctical Congress in Paris das Konzept SUSIE (Smart Upperstage for Innovative Exploration) vorgestellt. Es handelt sich um eine komplett wiederverwendbare Oberstufe, die mit der Ariane 64 und europäischen, wiederverwendbaren Trägerraketen der nächsten Generation fliegen können soll.
Die zwölf Meter lange und fünf Meter breite SUSIE soll an der Stelle der Nutzlastverkleidung auf der Rakete starten und nach ihrer Mission senkrecht landen. Die Oberstufe hat eine Masse von 25 Tonnen und entspricht den Leistungsparametern der Ariane 64 im niedrigen Erdorbit. Das Innenvolumen beträgt 40 m3 und bietet Platz für bis zu fünf Astronauten oder verschiedenste Arten von Nutzlast. Für bemannte Missionen wäre die Oberstufe mit einem Rettungssystem ausgestattet.

Flüge in den Erdorbit und weiter
Zum Einsatz kommen könnte die Oberstufe nach Angaben von ArianeGroup zum Aussetzen von Satelliten, deren Inspektion oder Justierung, zum Einsammeln von Weltraummüll, der Versorgung von Raumstationen mit Treibstoff, Nahrungsmitteln und Ausrüstung sowie dem Austausch von Besatzungen und für Außeneinsätze von Astronauten, so ArianeGroup. SUSIE könnte aber auch, gekoppelt mit einem Raumtransfermodul, bemannte Mondmissionen ermöglichen.
"Die ESA und die Europäische Kommission haben insbesondere mit Blick auf die Erforschung des Weltraums und bemannte Missionen zu einem Paradigmenwechsel in der europäischen Raumfahrt aufgerufen und entsprechende Initiativen ins Leben gerufen. In diesem Licht präsentiert ArianeGroup das SUSIE-Konzept. Das Ergebnis der langjährigen Arbeit unserer Konzeptionsteams ist eine besonders smarte Antwort auf den künftigen Bedarf an bemannten und unbemannten Weltraummissionen und automatisierten oder gesteuerten Raumtransportservices, deren Wachstum vorprogrammiert ist", so Morena Bernardini, Director Strategy and Innovation bei ArianeGroup.