US-Flugzeugträger USS Truman muss zum Beulendoktor - nach Kollision

Reparatur nach Kollision
Flugzeugträger USS Truman muss zum Beulendoktor

Zuletzt aktualisiert am 18.02.2025

Deutlich gezeichnet, aber ohne gravierende Schäden: Das scheint das Fazit zu sein, das die US-Navy für ihren Flugzeugträger Harry S. Truman zieht, nachdem dieser am 12. Februar kurz vor Mitternacht am Eingang zum Suezkanal nahe der ägyptischen Hafenstadt Port Said mit dem Handelsschiff Besiktas-M kollidiert war. Der Träger mit der Schiffsnummer CVN-75 musste daraufhin seine geplante Fahrt durch den Kanal ins Rote Meer abblasen, machte kehrt und weilt jetzt auf Kreta, wo er sich im Hafen von Souda einer umfangreichen Schadensanalyse unterzieht.

Zu diesem Zweck hat die US-Marine vor Ort nach eigenen Angaben zahlreiche Experten zusammengezogen. Das Team bestehe aus Bauingenieuren, Schiffsarchitekten sowie weiteren Personen der Herstellerwerft Norfolk Naval Shipyard und des Schiffswartungszentrums FWRMC, teilte die Navy in einer Erklärung mit. Die Gruppe werde "bei den Reparaturarbeiten von Schiffspersonal und lokalen Industriepartnern unterstützt", heißt es dort weiter.

Schäden am Flugzeugträger USS Harry S. Truman nach Kollision mit Handelsschiff im Mittelmeer.
US Navy
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Nur "Blechschaden"

Dem Schadensbild auf bislang veröffentlichten Fotos nach zu urteilen, krachte die unter der Flagge Panamas fahrende Besiktas-M bei der Ausfahrt aus dem Suezkanal mit der Steuerbordseite ihres Bugs achtern gegen die Steuerbordseite der USS Truman, die sich zusammen mit ihrer "Carrier Strike Group" gerade für die Durchfahrt des Kanals in Gegenrichtung vorbereitete. Beim Zusammenstoß schlitzte die 189 Meter lange Besiktas-M offenbar den Ausleger des hinteren Flugzeugaufzugs auf und hinterließ an der Seitenlinie der CVN-75 weitere sichtbare Blessuren. Der Aufzug selbst sei allerdings nicht beschädigt worden, sondern weiter "voll funktionsfähig", so die US Navy.

Weiter hieß es in der Erklärung der 6. Flotte: "Zu den festgestellten Schäden zählen die Außenwände zweier Lagerräume und eines Wartungsraums. Außerhalb des Schiffes sind Schäden an einem Schiffspoller, dem Achterdeck und der Plattform über einem der Lagerräume festgestellt worden." Verletzte hat es nach Lage der Dinge nicht gegeben – weder auf dem Flugzeugträger noch an Bord des Frachters Besiktas-M, der von Jordanien nach Rumänien unterwegs war und nun gemäß einschlägiger Tracking-Daten eine Zwangspause im Hafen von Suez eingelegt hat.

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Träger "voll einsatzfähig"

Wie lange die USS Truman im Hafen von Souda bleibt, ist unklar. Die Navy legt allerdings Wert auf die Feststellung, dass der Träger mitsamt seines neun Staffeln umfassenden Carrier Air Wing 1 trotz Kollision und Beschädigung weiter voll einsatzfähig bleibt, sollte es die Situation verlangen. Es habe nach dem Unfall vom 12. Februar bereits wieder Flugbetrieb an Deck gegeben, unterstreicht die 6. Flotte. Konteradmiral Sean Bailey, Kommandeur der Strike Group, betonte: "Unsere Mission hat sich nicht geändert und wir sind weiterhin entschlossen, auf jede Herausforderung in diesem dynamischen und globalen Sicherheitsumfeld zu reagieren." Der Reparaturaufenthalt im Hafen von Souda stelle jedoch sicher, dass die Truman ihre Mission wie geplant fortsetzen könne.