Einst war das Kriegsschiff Minsk mit seinen Jet-Senkrechtstartern Jakowlew Jak-38 und den Kamow-Hubschraubern der Stolz der sowjetischen Marine. Der zweite Vertreter der Kiew-Klasse war 1978 in Dienst gegangen und wurde bei der Flotte als "Flugdeckkreuzer" bezeichnet. Nach dem Zusammenbruch der UdSSR fiel die Entscheidung zur Außerdienststellung, wahrscheinlich auch aufgrund von aufgetretenen Schäden. Schließlich veräußerte das Militär das Schiff zum Abwracken an ein südkoreanisches Verschrottungsunternehmen.
Zweite Karriere im Vergnügungspark
Nach der Demilitarisierung in Südkorea rückten jedoch nicht die Schweißbrenner an. Nach Protesten von Umweltschützern kam das Vehikel zur endgültigen Entsorgung nach China. Dort kauften chinesische Geschäftsleute aus dem Video-Spielhallen-Bereich die nun antriebslose Minsk und ließen sie im August 1998 nach Shenzhen schleppen.
Minsk-World geht pleite
Dort war sie der Mittelpunkt des Vergnügungsparks "Minsk World" und hatte mehrere Kampfflugzeuge an Bord. Doch die Betreiber gingen Anfang 2005 Pleite, und eine erste Versteigerung endete ergebnislos. Das einst stolze Gefährt dümpelte daraufhin rund zehn Jahre vor sich hin.
Keine Chance als Museumsschiff
Erst im April 2016 fand die Minsk in Nantong, rund 80 Kilometer nordwestlich von Shanghai, eine neue Heimat und sollte als Ausstellungsstück in einem Technologiepark dienen. Doch dazu scheint es nie gekommen zu sein. Ein Video eines Urban Explorers zeigt den größtenteils verwahrlosten Zustand des Kreuzers. Am Freitag, dem 16. August, führte zu allem Überfluss ein Brand aus unbekannter Ursache zu schweren Schäden. Das Feuer brach gegen 16 Uhr Ortszeit aus und konnte bis in die Nacht hinein nicht unter Kontrolle gebracht werden. Spätere Aufnahmen zeigen die teilweise zerstörte Kommandoinsel. Damit ist die Zukunft des Trägers unsicherer denn je.