Temperaturen zwischen plus 49 und minus 51 Grad Celsius, Wind mit 72 km/h und Starkregen: All diese Wetterkapriolen musste jüngst ein HH60W-Erprobungsträger in einer 55000 Quadratmeter großen Testkammer auf der Eglin Air Force Base in Florida über sich ergehen lassen. Ziel dieser "Bestrafungstests" war es, die Zuverlässigkeit des neuen Air Force-Rettungshubschraubers selbst unter widrigsten Wetterverhältnissen unter Beweis zu stellen.
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Aus der Wüste in die Eisbox
Der Test sei "eine einzigartige Erfahrung" gewesen, kommentierte Testpilot Ryan Coates vom 88. Test- und Bewertungsgeschwader der US Air Force im Anschluss an die Versuche Anfang April, die Hubschrauber und Crew im raschen Wechsel aus der fast 50 Grad heißen Wüste in arktische Kälte und apokalyptische Regengüsse beförderten. "Indem wir die Systemleistung bei Hitze, Kälte, starkem Wind und Regen überprüfen, erhalten wir reale Daten über die Fähigkeit des Hubschraubers, weltweit in verschiedensten Umgebungen seine Pflicht zu erfüllen", so Coates weiter. "Das ist genau das, was wir brauchen, um solide Beschäftigungsentscheidungen zu treffen."

Piloten waren Teil der Tests
Der Jolly Green II stellte die Mitarbeiter des McKinley Lab auf der Eglin AFB vor bislang ungekannte Herausforderungen. Die Labortechniker mussten speziell für die HH-60W ein System entwickeln, um die Abgase des Hubschraubers aus der Testhalle zu leiten – eine wichtige Voraussetzung, um die Temperaturen während der Tests exakt kontrollieren und steuern zu können. Die Besatzung wurde in die Tests ebenfalls aktiv einbezogen: So mussten die Piloten zum Beispiel überprüfen, ob ihnen die dicke Winter-Fliegerkombi genug Bewegungsspielraum zum Steuern der HH-60W lässt. Dabei führten sie im Cockpit bestimmte vordefinierte Aufgaben aus, um festzustellen, ob die extremen Bedingungen Auswirkungen auf Avionik, Elektronik, Motor und andere Systeme des Hubschraubers hatten. Sowohl die US Air Force als auch Hersteller Sikorsky werteten die Versuche als Erfolg. "Alle haben sehr gut zusammengearbeitet", sagte der leitende Ingenieur Ben Walker nach Abschluss der Testreihe.