Russische Wunderwaffe mit Atom-Antrieb - Test der Burewestnik?

Strahlung gemessen - die Burewestnik im Verdacht
Testet Russland neue Super-Waffe mit Atomantrieb?

Veröffentlicht am 23.09.2024

Das Konzept klingt wie aus einem Science-Fiction-Film aus den 50er Jahren: eine Rakete mit nuklearem Antrieb soll bis zu 25.000 Kilometer weit fliegen und den Feind aus jeder Richtung angreifen können. Und doch hatte Russlands Präsident Wladimir Putin im März 2018 in einer Rede die Entwicklung just einer solchen Waffe angekündigt. Dabei handelt es sich um einen Burewestnik (Sturmvogel) genannten Abstandsflugkörper mit der Bezeichnung 9M730. Diese Cruise Missile mit Atomtriebwerk soll angeblich bereits 2017 erstmals geflogen sein.

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Angeblich 13 Testflüge

Unabhängige Belege dafür existieren bis dato jedoch nicht. Dafür gab es mehrere Vorfälle wie den Unfall auf dem Marinetestgelände in Njonoksa am 8. August 2019 mit mehreren Toten, die mit dem Projekt in Verbindung gebracht werden. Die NATO hat der Burewestnik jedenfalls den Namen SSC-X-9 Skyfall zugewiesen. Der Antrieb soll aus einem Miniaturreaktor bestehen, der die eingesaugte Luft erhitzt (auf vermutlich bis zu 1600 Grad Celsius) und so einen Rückstoß produziert. Der Start vom Boden aus erfolgt mit einem separaten Raketenantrieb. Laut verschiedenen Berichten hat Russland bereits 13 Testflüge durchgeführt, von denen vermeintlich nur zwei erfolgreich waren. Dabei hätten zwei Iljuschin Il-76 von Rosatom als fliegende Labore die Versuche begleitet. Als künftige Startplattform scheint auch die Mikojan MiG-31 angedacht zu sein.

Erhöhte Strahlungswerte

In der zweiten September-Woche stellte die norwegische Strahlenschutz-Behörde jetzt erhöhte Werte des radioaktiven Materials Caesium-137 in Viksjøfjell und Svanhovd an der Grenze zu Russland fest, wie das Portal The Barents Observer meldete. Eine Gefahr für Menschen oder die Umwelt bestehe allerdings nicht. Caesium-137 entsteht als Spaltprodukt in Atomreaktoren. Woher das nun gemessene Material kommt, ist unklar. Eine Möglichkeit wäre das Pankowo-Testgelände auf der Insel Nowaja Semlja im Nordpolarmeer. Hier soll die Erprobung der Burewestnik erfolgen. Laut dem Barents Observer waren in den letzten Wochen die beiden Il-76 von Rosatom mehrfach auf dem Flughafen Rogachewo der Insel abgestellt. Allerdings könnte die Radioaktivität auch versehentlich beim Befüllen eines Reaktors von russischen Eisbrechern oder U-Booten in der Region ausgetreten sein. Eine offizielle Erklärung aus Moskau dazu dürfte es wohl eher nicht geben.