Das PKB aus St.Petersburg, auch bekannt als Nevsky Design Buerau, ist Teil der staatlichen Schiffbau-Holding OSK, eines Zusammenschlusses zahlreicher russischer Entwurfs- und Konstruktionsbüros, Werften und Zulieferfirmen. Zu seinem 90. Geburtstag gab das Unternehmen eine Broschüre heraus, in dem unter anderem die Entwürfe für einen neuen Flugzeugträger sowie für ein Landungsschiff näher vorgestellt werden.
Träger für bemannte und unbemannte Flugzeuge
Die Nachrichtenagentur Tass zitiert aus den Unterlagen und präsentierte außerdem eine Computergrafik des projektierten Flugzeugträgers, der den Namen "UMK Varan" trägt. Dieser kann laut Tass auf seinem Deck bis zu 24 Mehrzweck-Kampfflugzeuge beherbergen, dazu sechs Hubschrauber sowie bis zu 20 unbemannte Fluggeräte. Die Varan soll eine Wasserverdrängung von 45.000 Tonnen aufweisen, etwa 250 Meter lang und 65 Meter breit sein. Ihr Tiefgang wird mit neun Metern angegeben, die Geschwindigkeit soll 26 Knoten betragen (rund 48 km/h). Vor allem aber soll sich die Varan "durch einen hohen Automatisierungsgrad und die Möglichkeit des Einsatzes von Robotersystemen" auszeichnen, wie es in dem Bericht weiter heißt.

Hubschrauberträger
Parallel zur Varan arbeitet das PKB offenbar auch an einem künftigen Hubschrauberträger, der als Landungsschiff UDC vorgestellt wird. Das UDC ist mit einer Länge von etwa 220 Metern, einer Breite von 42 Metern, sieben Metern Tiefgang und 30.000 Tonnen Wasserverdrängung projektiert. Es soll 24 Knoten schnell fahren und mit sieben Hubschrauberlandeplätzen an Deck ausgerüstet werden.
Luftnummern oder konkrete Pläne?
Wie konkret die Pläne für die beiden Schiffe sind, geht aus dem Bericht der Tass nicht hervor. Zumindest für das Landungsschiff scheint es allerdings Bedarf zu geben, nachdem sich das Vorhaben Russlands, französische Hubschrauberträger der Mistral-Klasse zu beschaffen, im Zuge der Krim-Krise schon vor über fünf Jahren zerschlagen hat. Ob die russische Marine tatsächlich Interesse an einem neuen Flugzeugträger hat und einen solchen auch bezahlen könnte, ist fraglich. In der Vergangenheit tauchten bereits mehrfach vergleichbare Entwürfe auf, ohne dass daraus konkrete Konzepte entstanden wären.
Flugzeugträger militärisch sinnvoll?
Der einzige im Dienst stehende Träger Russlands, die "Admiral Kusnezow", war zudem in der Vergangenheit immer wieder Thema kontroverser Debatten. Nach seinem ersten Kampfeinsatz in Syrien stuften russische Experten den militärischer Nutzen des Schiffes als gering ein. Derzeit ist die "Admiral Kusnezow" wegen eines Brandes bei Wartungsarbeiten, der Ende 2019 in Murmansk zwei Menschen das Leben kostete, außer Gefecht. Ihre Rückkehr wird frühestens 2022 erwartet.