USS Ford: Trump will alte Dampfkatapulte statt Hightech auf neuen Flugzeugträgern

Zurück in die Zukunft: Alte Technik für neue Carrier
Trump will wieder Dampfkatapulte auf Flugzeugträgern

ArtikeldatumVeröffentlicht am 29.10.2025
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Modernen Problemen mit Lösungen aus der Vergangenheit zu begegnen, kann sehr einfach sein: Zumindest, wenn es nach US-Präsident Donald Trump geht, der bei einem Besuch auf dem Flugzeugträger USS George Washington in Japan ankündigte, amerikanische Flugzeugträger wieder mit klassischen Dampfkatapulten und hydraulischen Aufzügen ausstatten zu wollen.

Sehr viel heiße Luft

Trump will per Executive Order anordnen, dass künftige amerikanische Flugzeugträger wieder mit klassischen Dampfkatapulten und hydraulischen Aufzügen ausgestattet werden – und nicht mehr mit den hochmodernen elektromagnetischen Systemen der Ford-Klasse.

"Wir bauen Flugzeugträger mit Dampf für die Katapulte und Hydraulik für die Aufzüge", verkündete der Präsident vor den Matrosen. "Wir werden nie wieder ein Problem haben."

Trumps Begründung ist pragmatisch: "Das Problem mit dem elektrischen System: Wenn es kaputtgeht, müssen Sie zum MIT, die brillantesten Köpfe der Welt holen und sie rausfliegen lassen. Beim Dampfsystem haben sie gesagt, die können es mit Hammer und Lötbrenner reparieren. Und es funktioniert genauso gut, wenn nicht besser." Außerdem sehen die Dampfsysteme laut dem Präsidenten einfach besser aus.

Nach eigener Aussage kennt Trump sich sehr gut "mit diesen Schiffen" und mit "diesen Dingen" aus. Teure externe Berater sind laut Trump der einzige Grund für den Umstieg auf die elektromagnetischen Systeme gewesen. Gut findet der Präsident das natürlich nicht.

Die elektromagnetischen Katapulte (EMALS) und Advanced Weapons Elevators (AWE) auf der USS Gerald R. Ford – dem neuesten Flugzeugträger der Navy – haben tatsächlich seit Jahren Zuverlässigkeitsprobleme. Selbst während der ersten vollständigen Einsatzfahrt 2023/24 blieb die Abhängigkeit von externem technischem Support eine Herausforderung.

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Das Vorhaben hat allerdings einen Haken, denn der Zug könnte bereits abgefahren sein – Executive Order hin oder her. Drei weitere Ford-Klasse-Träger befinden sich bereits im Bau, zwei weitere in der Designphase. Ein Wechsel zurück zu Dampf würde eine komplette Neukonstruktion erfordern. Die EMALS- und AAG-Systeme sind tief in die Schiffsstruktur integriert.

Déjà-vu aus 2017

Trump hatte bereits während seiner ersten Amtszeit angekündigt, die Navy zum Verzicht auf elektromagnetische Systeme zu zwingen. In einem Interview mit Time Magazine im Jahr 2017 kritisierte er damals schon die Technik. Passiert ist im Anschluss wenig überraschend überhaupt nichts.

Denn die theoretischen Vorteile von EMALS überwiegen; kürzere Rücksetzzeiten, präzisere Kraftregelung, größere Flexibilität bei verschiedenen Flugzeugtypen. In der amerikanischen Praxis hat die Technologie ihre Versprechen bisher nicht wirklich eingelöst. Allerdings setzt auch China bei seinem neuen Träger Fujian auf die neue Katapulttechnologie.

Ob Trump tatsächlich eine Executive Order unterzeichnet und was diese konkret anordnen würde, bleibt abzuwarten. Konkrete Aussagen gibt es vom Weißen Haus und dem Pentagon noch keine.