Was kann der neue US-Bunkerbrecher für die B-21? - USA arbeiten am Nachfolger der GBU-57

USA arbeiten bereits am Nachfolger der GBU-57
Was kann der neue US-Bunkerbrecher für die B-21?

Zuletzt aktualisiert am 25.06.2025

Nach wie vor gibt es keine eindeutigen Erkenntnisse, ob die Operation Midnight Hammer letztendlich ein Erfolg war, oder nicht. Fest steht allerdings, dass die US Air Force in einer einmaligen Aktion fast die gesamte, einsatzfähige Flotte der B-2A Spirit eingesetzt hat. Und mit den 14 über dem Iran abgeworfenen GBU-57-Spezialwaffen dürfte das Inventar der MOP genannten Riesenbombe (Massive Ordnance Penetrator) arg gerupft sein. Ursprünglich hatte das Pentagon bis 2015 nur 20 Exemplare bestellt – ob weitere gefolgt sind, ist nicht bekannt.

Aber bereits seit längerem läuft ein Projekt zur Entwicklung eines Nachfolgers der 13,6 Tonnen schweren, auf die Zerstörung unterirdischer Bunker ausgerichteten GBU-57. Im Vergabe-Portal der US-Regierung taucht die Waffe unter dem Kürzel NGP auf – Next Generation Penetrator. Am 1. Oktober 2024 fand auf der Eglin Air Force Base ein Treffen der Militärs mit Industrievertretern statt, um über den Stand des NGP-Programms zu informieren.

Pentagon sucht Firmen

Im Februar 2024 hatte die USAF ein Informationsgesuch an die Industrie gegeben (Request for Information, RFI). Damit wollten die Generäle mögliche Firmen für die Entwicklung eines Prototyps für einen neuen Penetrierungs-Sprengkopf identifizieren. Auch die Produktion von Präzisionslenksystemen, die auch in störanfälligen Umgebungen sehr genau funktionieren, war enthalten. Die neue Waffe soll die Erfahrungen mit den bisherigen Mustern (einschließlich der GBU-57) berücksichtigen und weiterführen. Insbesondere sollen die bereits im Jahr 2012 in einem Strategiepapier formulierten Ziele erreicht werden. Damals befand sich die GBU-57 schon in der Entwicklung, wohl schon seit 2002.

GBU-57 MOP-Bombe mit Soldaten
US Air Force

Etwas kleiner als die GBU-57

Der Penetrator soll dabei die Masse von knapp zehn Tonnen nicht überschreiten. Der Zeitplan sieht die Lieferung von drei bis fünf Ausführungen in voller Größe sowie rund zehn verkleinerte Varianten innerhalb von 18 bis 24 Monaten nach Vertragsvergabe vor. Daher müssen mögliche Anbieter bereits in der Waffenentwicklung und -fertigung tätig sein. Die Navigationsvorrichtung soll auch bei gegnerischen Störmaßnahmen eine Genauigkeit von 2,2 Metern (Abweichung vom Zielpunkt in 90 Prozent aller Fälle) leisten. Zu den interessierten Parteien zählen unter anderem BAE Systems, Boeing, General Dynamics, L3 Harris und Northrop Grumman.

Eigener Antrieb möglich

Trotz der geringeren Masse (wohl auch im Hinblick auf die B-21 Raider, die kleiner als die B-2 ist) soll der neue Bunkerbrecher noch tiefer als die GBU-57 in die Erde vordringen. Deren Wirkungstiefe ist nicht veröffentlicht, wird aber auf mindestens 60 Meter geschätzt. Außerdem könnte der NGP einen eigenen Raketenantrieb erhalten, der den Einsatz der Waffe aus größerer Distanz zum Ziel ermöglicht.