Vor zwei Jahren hat Boeing einen rechtlichen Schlussstrich unter die Abstürze der 737 MAX gezogen. Der Hersteller akzeptierte einen mit der US-Regierung ausgehandelten Vergleich und zahlte 2,5 Milliarden US-Dollar. Die Aufarbeitung der Fehler, die zu den Totalverlusten von Lion Air 610 und Ethiopian Airlines 302 mit 346 Toten führten, dauert hingegen an. Ein Expertengremium soll die Sicherheitskultur bei Boeing in den Jahren vor den Abstürzen und während der Entwicklung der 737 MAX ausleuchten.

737 MAX "von Clowns entworfen"
An ebenjener Sicherheitskultur bestehen Zweifel. Und auch die FAA musste sich im Zuge der Ermittlungen eine zu laxe Aufsicht vorwerfen lassen. "Dieses Flugzeug haben Clowns entworfen, die wiederum von Affen beaufsichtigt werden", hatte ein Boeing-Ingenieur gegenüber einem Kollegen in einem internen Chat seinem Ärger über Termin- und Kostendruck bei der 737 MAX Luft gemacht.
Airbus mit Bauchschmerzen
Die FAA hat, neben einem eigenen Vertreter, Sicherheitsexperten von Airlines, Fluggewerkschaften, General Electric und der NASA in das Gremium berufen – und auch einen Manager von Airbus. Der Boeing-Konkurrent soll den Leiter seiner US-Zertifizierungsabteilung James Tidball entsenden, fühlt sich damit aber offenbar unwohl. Angesichts der "Fokussierung des Panels" auf Boeing habe sich Tidball gegen eine Mitwirkung in dem Ausschuss entschieden, bestätigte Airbus den Rückzug gegenüber der Nachrichtenagentur "Reuters".