Exakt 7651 Kilometer sind es von Kanadas Millionenstadt Montreal bis ins altehrwürdige Athen. Gemeinhin ist das keine Strecke, die man mal eben so mit einem Schmalrumpfjet zurücklegt – geschweigedenn nonstop. Trotzdem hat Air Transat genau das gemacht: Am vergangenen Sonntag schickte die Airline, die ihren Sitz in Montreal hat, unter der Flugnummer TS690 eine ihrer brandneuen A321LR auf die Reise Richtung Griechenland. Acht Stunden und 20 Minuten später landete der Airbus mit dem Kennzeichen C-GOIO auf dem Flughafen Eleftherios Venizelos in Athen. Es war der längste kommerzielle Flug, den je eine A321 bewältigt hat.
A321LR kann noch weiter fliegen
Bei voller Nutzlast gibt Airbus die maximale Reichweite seiner A321LR mit 7400 Kilometern an. Allerdings hat der sparsame Zweistrahler bereits bewiesen, dass er unter bestimmten Voraussetzungen noch sehr viel weiter fliegen kann. 2018 lancierte Airbus einen Testflug mit einem LR-Prototypen von Mahé auf den Seychellen nach Toulouse. Die Distanz von 4750 Seemeilen (8797 Kilometer) bewältigte der Jet in elf Stunden – ohne Zwsichenlandung zwar, aber mit sehr moderater Reisegeschwindigkeit. Die "Passagiere" an Bord beschwerten sich darüber nicht: An Bord hatte der Airbus lediglich 162 Dummies sowie 16 echte Crew-Mitglieder.

Rückreise mit Zwischenstopp
Auf kommerziellen Linienflügen kommt die A321LR seit Ende 2018 zum Einsatz. Diverse Airlines setzen den Standardrumpf-Airliner bereits auf Atlantikrouten ein. So schickt etwa Tap ihre A321LR von Porto nach Newark, SAS will mit ihrer künftigen LR-Flotte von Skandinavien aus ebenfalls in die USA fliegen. Air Transat dagegen setzt auf dem, in letzter Zeit nicht ganz regelmäßig bedienten, Athen-Routing nornalerweise eine A330 ein. Der Rückflug der C-GOIO nach Montreal erfolgte am 26. Oktober übrigens mit Zwischenstopp in Paris – vermutlich wegen ungünstiger Winde.