Der 12000. ausgelieferte Airbus ist im Grunde gar kein echter: Das A220-Programm haben die Europäer im Juli 2018 vom kanadischen Konkurrenten Bombardier übernommen, eine Airbus-Fabrikhalle auf dem „alten Kontinent“ hat die nun an Delta gelieferte A220-100 nie gesehen. Sie entstand im kanadischen Mirabel, wo sie nun auch als zwölfte A220 an die US-Airline übergeben wurde. Das erste Flugzeug dieses Typs hatte Delta im Oktober 2018 erhalten. Damit war die Gesellschaft aus Atlanta die erste US-Airline, die den „kanadischen Airbus“ in Betrieb nahm und ist zugleich mit 90 bestellten Exemplaren der größte A220-Kunde überhaupt.
12000 Flugzeuge in 50 Jahren
Dass der 12000. Airliner in Kanada gebaut und an einen US-Carrier geliefert wurde, zeigt wie gravierend sich die Dinge seit der ersten Auslieferung eines Airbus-Flugzeugs 1974 geändert haben. Als damals Air France den ersten A300B2 übernahm, ließ sich schwer ahnen, welchen Weg das gerade erst gegründete Airbus-Konsortium wohl einschlagen würde. Der Verkaufsstart der A300 verlief schleppend, erst nach Jahren der Überzeugungsarbeit gelang weltweit der Durchbruch. 36 Jahre später, im Jahr 2010, übergab Airbus sein 6000. Flugzeug – und nur neun weitere Jahre später konnte der Konzern diese Zahl nun verdoppeln. Damit einhergehend gelang es Airbus in der jüngeren Vergangenheit, sich immer nachhaltiger auch in Nordamerika zu etablieren. Die Übernahme des A220-Programms im Juli 2018 und die Eröffnung einer zweiten A220-Endmontagelinie in Mobile (Alabama) im Januar, wo 2020 die ersten Maschinen für US-Kunden aus der Halle rollen, sind deutliche Beweise dafür.