Lufthansa zählt die Tage bis zum A380-Comeback. "Wir werden zum Sommer zwei A380 einsetzen, eine dritte wird als Reserve dienen", sagte Lufthansa-Bereichsvorstand Jens Ritter am Dienstagabend vor Medienvertretern in München.
Start mit US-Zielen
Den Anfang machen ab 1. Juni Boston und 4. Juli New York. "Mit Maschine Nummer 4, die wir im Oktober bekommen, werden wir zwei neue Ziele aufnehmen – Los Angeles und Bangkok", sagte Ritter bei dem Termin. Auf diesen Strecken sei die Ticketnachfrage gerade "besonders hoch".
Die A380-Reaktivierung löst für Lufthansa ein akutes Kapazitätsproblem. "Allein in diesem Sommer befördern wir 50.000 zusätzliche Gäste mit der A380", sagte der Lufthansa-Airlines-Chef. "Im nächsten Jahr rechnen wir mit einer Million Reisenden auf der A380, für die wir ansonsten keinen Sitzplatz hätten anbieten können."

"Temporärer Wachstumsmotor"
Die A380 bietet rund 70 Prozent mehr Sitzplätze als die A340-600 und verbraucht – bei guter Auslastung – weniger Treibstoff. "Damit ist die A380 für uns ein temporärer Wachstumsmotor", spielte Ritter auf die bereits geregelte Flottennachfolge am Drehkreuz an.
Zwar will Lufthansa 2024 noch mindestens zwei weitere A380 reaktivieren – und dann mit fünf A380 plus einem Reserveflugzeug starten. Das Flottencomeback bleibt für Lufthansa aber eine Brückenlösung. "2025 kommen sukzessive zehn A350-1000 an unseren Premiumhub nach München", sagte Ritter.
Weitere Neuzugänge
Die gerade erst bestellten A350-1000 werden nach und nach Netzaufgaben der A380 übernehmen und ab Werk mit der neuen Lufthansa-Kabinenwelt "Allegris" ausgestattet. In diesem und nächsten Jahr erwartet Ritter zudem 24 Neuzugänge in der Lufthansa-Interkontflotte: neun A350-900 und 15 787-9.