Die beiden Partner wollen prüfen, in welchen Bereichen eine Forschungskooperation in Frage kommt. Als mögliche Themenfelder genannt wurden bereits Flugzeugkonstruktion, Flugsysteme, Flugphysik, Systemarchitektur, Flugversuch, Windkanalversuch, Strukturbau und Sicherheit. Eine Absichtserklärung sei bereits in der vergangenen Woche beim Besuch einer hochrangigen DLR-Delegation in São José dos Campos unterzeichnet worden, meldete Embraer.
"Wir freuen uns, noch mehr mit dem DLR zusammenzuarbeiten und unsere langjährige Kooperation auszuweiten", sagte Maurílio Albanese Novaes Júnior, Chef für Forschung, Technologie und Entwicklung bei Embraer. "Die Übereinkunft markiert eine weitere Stufe in Richtung einer Zukunft mit nachhaltiger Luftfahrt, für die wir mit globalen Forschungseinrichtungen zusammenarbeiten."
"Internationale Kooperation ist entscheidend, wenn wir unser Ziel der klimaverträglichen Luftfahrt erreichen wollen", sagte DLR-Chefin Prof. Anke Kaysser-Pyzalla. "Gemeinsam mit Embraer kümmern wir uns um Aerodynamik, Flugphysik und setzen Studien über Windkanal- und Flugtests fort."
Schon seit 2001 besteht eine Kooperation. Seitdem ging es um Flugzeugvereisung, Strömungssimulation, um damit integrierte aerodynamische Modelle entwickeln zu können, und Aeroelastik, also das Biegeverhalten von Flugzeugstrukturen. Seit 2017 waren die Themen um Nachhaltigkeitsaspekte erweitert worden, darunter Lärmreduzierung und Klimafolgen der Luftfahrt.
Der brasilianische Flugzeugbauer hat bereits über 8000 Flugzeuge vom Agrarflugzeug, über Regionaljets mit elektronischer Flugsteuerung bis zum Militärtransporter gebaut. Embraer setzt immer schon auf eine Mischung aus Kostenvorteilen am heimischen Arbeitsmarkt und sehr fortschrittlichen Hochtechnologieelementen, die auch in Kooperation, etwa mit asiatischen Partnern, entwickelt werden. Der Flugzeugbauer hat seine Elektronikentwicklung stark erweitert, mit Anwendungen bei der Automatisierung der Fertigung mit Robotern, manntragenden Drohnen, aber auch für vernetzte Datensysteme im Schiffbau und bei Radaranlagen.