Airbus sieht wachsende Luftfracht-Nachfrage

Schwellenländer treiben das Wachstum
Luftfracht legt bis 2044 um 45 Prozent zu

ArtikeldatumVeröffentlicht am 23.10.2025
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Vallair hat eine A321F an SmarLynx Malta verleast.
Foto: Vallair

In den nächsten 20 Jahren wachse die weltweite Frachterflotte um 45 Prozent auf 3420 reine Frachtflugzeuge, sagt Airbus im neuen Cargo Global Market Forecast voraus, der am Mittwoch in Nashville, USA, vorgestellt wurde. Zusätzlich zu 815 Bestandsfrachtern brauche man 1530 Frachter als Ersatz für ausgemusterte, ältere Flugzeuge und weitere 1075 Frachter für das erwartete Wachstum. Zwei Drittel der Beschaffungen entfielen auf die Region Asien-Pazifik.

Recycling-Flugzeuge und Neubauten

Die insgesamt benötigten 2605 zusätzlichen Frachtflugzeuge verteilten sich auf 1650 Umbauten aus gebrauchten Passagierflugzeugen und auf 935 Neubauten, die direkt als Vollfrachter vom Band liefen. Nach Flugzeuggrößen verteile sich die künftige Frachterflotte auf 1120 Standardrumpffrachter (A320-Größe), 855 mittlere Großraumfrachter (A330-Größe) und 630 große Großraumfrachter (A350-Größe). Tendenziell würden große Vollfrachter eher fabrikneu ab Werk gekauft, während Standardrumpffrachter bis auf Ausnahmen durch Umbau aus jungen Gebraucht-Passagierflugzeugen entstünden.

Kostbare Ware reist per Luftfracht

Zwar entfalle nur ein Prozent des globalen Handelsvolumens auf Luftfracht, aber nach Wert entspreche dies einem Drittel. In den nächsten 20 Jahren wachse das Welt-Bruttoinlandsprodukt um durchschnittlich 2,7 Prozent im Jahr, was die Luftfrachtnachfrage antreibe. Diese werde jährlich um 3,3 Prozent wachsen, womit sich die Luftfrachtmenge in zwanzig Jahren fast verdoppele. Neben den großen Handels- und Warenströmen zwischen den Industrienationen sei Luftfracht aber auch in entlegenen Regionen zur Grundversorgung nötig, alleine in Kanada gebe es 182 Gemeinden, die nur per Luftfracht versorgt werden könnten. Auch bei der Covid-Pandemie und als Katastrophenhilfe und zur Unterstützung der wirtschaftlichen Entwicklung in Entwicklungsländern sei Luftfracht wichtig, so würden etwa tropische Blumen oder frischer Fisch per Luftfracht ertragreich exportiert.

Schwellenländer stabilisieren den Markt

Die aktuellen Handels- und Zollturbulenzen in den großen Industriestaaten sorgen, so Airbus, für eine Dämpfung des erwarteten Wachstums. Statt einer zuvor erwarteten exponentiell sich verstärkenden Nachfrage, rechne man nun nur noch mit einer linear steigenden Nachfrageentwicklung. Dafür machten Schwellenländer, wie z.B. Vietnam, Malaysia, Indonesien, Bangladesch, Pakistan und Ägypten große Wachstums- und Entwicklungssprünge, die am weltweiten Luftfrachtmarkt spürbar würden.