Die Gesetzesvorlage für den "SEAT Act 2017 (Seat Egress in Air Travel)" soll die Sicherheit und den gesundheitlichen Bordkomfort der US-Passagiere erhöhen. Die Vorlage wurde Anfang März von den amerikanischen Kongress-Abgeordneten Steve Cohen, Adam Kinzinger und den Senatoren Richard Blumenthal, Charles Schumer, Ed Markey, Bob Menendez und Dianne Feinstein eingebracht.
Die neue Regelung sieht vor, dass Minimalabstände für den Abstand zwischen den Sitzreihen und für die Breite der einzelnen Sitze festgeschrieben werden. "Die Leute haben es satt, derartig eingequetscht zu sitzen", sagte der Abgeordnete Cohen. "Immer engere Sitze sind nicht nur eine Komfortfrage, sondern ein Problem der Sicherheit. Flugzeuge müssen bei Notfällen sehr schnell evakuiert werden können. Außerdem warnen Ärzte vor der Gefahr von Thrombosen, wenn sich die Passagiere auf längeren Flügen nicht mehr bewegen können. Die Themen Sicherheit und Gesundheit müssen vor Airlinegewinnen stehen."
"Die Airline-Gewinne heben ab und die Sitze werden trotzdem immer kleiner", sagte Senator Blumenthal. "Die unglaublich schrumpfenden Sitze sind mehr als ein Komfortproblem. Gesunder Menschenverstand diktiert, dass man Mindestmaße vorschreibt und wieder dringend benötigtes Wohlergehen an unserem Himmel durchsetzt."
"Die Airlines verdienen nach Zusammenschlüssen und dank billigen Öls Rekordprofite. Die häufigste Beschwerde der Reisenden ist fehlender Platz. Es ist einfach unfair, wenn man für den einstigen Standardraum an Bord nun extra zahlen soll", sagte Senator Schumer.
Die Politiker haben nachgerechnet, dass der durchschnittliche Sitzabstand von 89 cm in den siebziger Jahren auf heute durchschnittlich 79 cm gesunken ist. Außerdem wurden die Sitze nach einst 45,7 cm Breite auf 42 cm verschmälert. Der US-Kongress will mit der neuen Vorlage eine Ende September auslaufende Rahmengesetzgebung für die FAA ersetzen. Dazu müssen beide Kammern zustimmen.