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Ryanair experimentiert mit Umsteigeverbindungen

Ryanair testet im Selbstversuch, ob Interlining-Kooperationen mit anderen Fluggesellschaften in Zukunft möglich sind.

Ryanair experimentiert mit Umsteigeverbindungen

Im Sommer werde Ryanair testweise Umsteigeverbindungen in London-Stansted und Barcelona innerhalb des eigenen Flugplans anbieten, sagte Ryanair-Chef Michael O`Leary dem "Irish Independent". Der Versuch sei auf drei bis sechs Monate angelegt.

Am Flughafen Stansted plant Ryanair mit einer Umsteigezeit von zwei Stunden viel Puffer für die Passagiere ein. In dieser Zeit muss Ryanair dafür sorgen, dass die Koffer den Weg von einem in das andere Flugzeug finden. "Das ist das einzig komplexe" an der Sache, gab O`Leary zu.

Hinter dem Experiment mit eigenen Umsteigeverbindungen steht O`Learys Plan, Ryanair mittelfristig auch als Zubringer für andere Airlines zu positionieren. Ende 2015 berichtete O`Leary über entsprechende Verhandlungen mit TAP Portugal und einer größeren US-Fluglinie.

Interlining-Allianzen zwischen Günstig- und Hub-Airlines werden "zwangsläufig" kommen, sagte O`Leary der Zeitung und nannte als Beispiel den IAG-Konzern, in dem Vueling heute schon Passagiere zu Anschlussflügen von British Airways bringe.

In der Vergangenheit hatte Ryanair Verkehrskooperationen aus Sorge um die eigenen Abfertigungszeiten stets abgelehnt. Jetzt dirigiert O`Leary Ryanair in einen beschleunigten Netzausbau und sieht Spielraum für Zubringerkontingente an Bord seiner Flieger, die künftig vermehrt größere Airports anfliegen werden.

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