Noch ist unklar, wie stark die erstmals von CNN gemeldete Verschiebung des Erstflugs auch die ersten 777X-Kundenauslieferungen beeinflusst. Grundsätzlich sollen diese weiterhin noch im Jahr 2020 beginnen.
Verschiedene Fluggesellschaften, darunter Lufthansa, hatten angekündigt, aus Nachfragegründen ihre bestellten Flugzeuge erst leicht verzögert abnehmen zu wollen. Boeing hatte für die Fertigung des größten Zweistrahlers der Welt für eine Milliarde Dollar eigens eine neue CFK-Flügel-Produktionshalle in Everett errichtet, die bis zu 100 Flugzeuge im Jahr produzieren könnte. Boeing hat seit 2013 rund 306 Boeing 777X-Bestellungen erhalten, so dass die volle Produktionskapazität in absehbarer Zeit noch nicht benötigt wird. Deshalb läuft ein internes Sparprogramm, um geringere Produktionsraten mit weniger technischer Ausstattung und kostensparender bewältigen zu können. Bisher sind erst zwei von insgesamt sechs Montagedocks voll ausgestattet worden, in denen die Produktionsabläufe vor dem vollen Serienstart optimiert werden. Die Endmontage der ersten 777X beginnt 2018.
Unterdessen schwächt sich, typisch für einen bevorstehenden Modellwechsel, die Nachfrage für den bisherigen Kassenschlager Boeing 777-300ER ab, so dass auch hier die Produktionsraten sinken. Boeing baut hier, größtenteils mit freiwilligem Ausscheiden und Abfindungen, systematisch Personal ab und optimiert die Fertigungsabläufe für niedrigere Kosten.