Airbus hofft auf den Spätzünder-Effekt für die A330neo

Auftragswelle im Anmarsch?
Airbus hofft auf Spätzünder-Effekt für A330neo

Zuletzt aktualisiert am 30.06.2023
Airbus hofft auf Spätzünder-Effekt für A330neo
Foto: Patrick Zwerger

Erst wenig, dann... – den Ketchupflaschen-Effekt hat wohl jeder schon einmal selbst erlebt. Mit einem ähnlichen Knall rechnet Airbus bei der A330neo. Im Interkontsegment ist bisher die A350 der Auftragsmagnet: 755 A350-900, 173 A350-1000 und 39 A350F wies Airbus vor der Paris Air Show im Orderbuch aus. Dem hat die A330neo nicht viel entgegenzusetzen – 299 Aufträge für die A330-900 und gerade einmal zwölf für die kürzere A330-800 gingen seit 2014 ein.

Condor

Die "alte" A330 ist noch im Weg

Woran liegt's? Laut Airbus-Marketing-Chef Christian Scherer auch am Vorgänger. Die A330ceo war mit knapp 1.500 verkauften Flugzeugen ein Bestseller. "Die Ersatzbeschaffungen für diese Flotten setzen gerade erst ein", lieferte Scherer gegenüber "Leeham News" eine Erklärung für die bislang eher schleppenden Neo-Verkäufe. Laut Scherer sind aktuell weltweit noch rund 1.350 A330ceo in Betrieb. Airbus hat A330neo und A330ceo zudem lange parallel verkauft – die finale A330-300 lieferte der Hersteller erst 2020 aus.

Viele Airlines hätten überdies das wahre Potenzial der A330neo noch nicht erkannt, sagte Scherer. "Wenn man nicht unbedingt 14-, 15- oder 16-Stunden-Sektoren fliegen will, sind die Sitzkosten der A330neo kaum zu schlagen."

Airbus

Knapp 50 A330neo pro Jahr

In Paris konnte Airbus immerhin eine Absichtserklärung mit der Leasingfirma Avolon über 20 A330-900 abschließen. Nach dem Corona-Knick plant Airbus inzwischen auch bei der A330neo wieder mit höheren Stückzahlen – bis 2024 soll die Produktion von drei auf vier Monatseinheiten angehoben werden.