Der Lufthansa Innovation Hub in Berlin ist so etwas wie die digitale Kreativschmiede der Lufthansa Group. Hier entwickeln findige Mitarbeiter ständig neue digitale Produkte und Geschäftsmodelle. Manche davon werden umgesetzt, andere verschwinden schnell wieder in der Versenkung. So wie das Zehnerkarten-Abomodell, das der konzerneigene Billigflieger Eurowings ab Februar 2017 testete: Zehn Flüge zu einem festen Preis, anzutreten binnen sechs Monaten, verfügbar in drei Preisklassen. Der Test überzeugte die Verantwortlichen anscheinend nicht, das Modell wurde wieder eingestampft – feierte jedoch bei einer anderen Lufthansa-Tochter eine Renaissance: Swiss bietet seit Herbst 2017 ein ähnliches Sparmodell an.

„City Pass“ und „Europe Pass“
Die Schweizer haben damit wohl Erfolg, denn immerhin gibt es mit Austrian Airlines nun einen konzerninternen Nachahmer: Österreichs größte Airline bietet ab sofort den Flight Pass an – einen digitalen „Zehnerblock für Flüge zwischen Wien und einer europäischen Destination nach Wahl“, wie Austrian selbst sein neues Produkt beschreibt. Der Flight Pass richtet sich an alle, die oft im Flugzeug durch Europa unterwegs sind und ist in zwei Varianten erhältlich: als „City Pass“ ab 449 Euro für zehn Flüge zwischen Wien und einer europäischen Stadt nach Wahl und als „Europe Pass“ für zehn frei wählbare One-Way- oder fünf Hin- und Rückflüge. Während sich Ersterer also vor allem an Pendler richtet, ermöglicht der Europe Pass flexibles Reisen quer durch den Kontinent, kostet mit 799 Euro aufwärts aber auch fast das Doppelte. Wie viel an Kosten zu den Basispreisen noch obendrauf kommen, hängt davon ab, welche Zugeständnisse man als Passagier machen möchte. Deshalb müssen sich Reisende zum Beispiel vor dem Flight Pass-Kauf entscheiden, ob sie auch zu Weihnachten und Ostern fliegen möchten oder wie weit im Voraus sie ihre Flüge buchen wollen. Zur Auswahl stehen dabei laut Austrian 60, 21 und sieben Tage. Die Flugcoupons sind nach Erwerb ein Jahr gültig.
Auf Wunsch auch CO2-neutral
Da in der heutigen Zeit auf Europaflügen das schlechte Gewissen immer auch ein wenig mitfliegt, bietet Austrian den Flight Pass auch als CO2-neutrale Variante an: Die CO2-Emissionen der Flüge können bereits im Bestellvorgang kompensiert werden. Dafür muss man bei der Buchung die Option „CO2-Kompensation“ wählen. Der Kompensationsbeitrag werde in gemeinnützige Aufforstungsprojekte in Nicaragua sowie in den Einsatz Bio-Kraftstoff investiert, teilt die Airline mit. Organisiert wird dies über die Plattform Compensaid – ebenfalls ein Produkt aus dem Lufthansa Innovation Hub.