Alles Gute kommt von oben? Nicht immer. In der simbabwischen Stadt Chitungwiza wenige Kilometer südlich der Hauptstadt Harare war man am Montag jedenfalls froh, dass das, was da plötzlich vom Himmel fiel, keinen Menschen traf. Fotos aus der Stadt zeigen im Freien versammelte Bewohner, mehrheitlich Kinder, die argwöhnisch ein Stück Metall beäugen, das sich bei näherem Hinsehen als Landeklappe einer Boeing 747 entpuppt – und das offensichtlich auf dem Luftweg an den Stadtrand von Chitungwiza kam. Doch wie genau ging das vonstatten?
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Sieben Meter lang, einen Meter breit
Chitungwiza liegt direkt in der Einflugschneise des Robert Gabriel Mugabe International Airport in Harare. Der größte Flughafen des Landes wird unter anderem auch von KLM Cargo angeflogen, die über ihre Tochtergesellschaft Martinair drei Boeing 747-400-Frachter betreibt. Eine davon, die Maschine mit der Kennung PH-CKA, befand sich am 8. Juli gerade auf den letzten Metern ihres Fluges MP8372 von Johannesburg nach Harare, als sie im Landeanflug plötzlich ein Teil verlor – eben jenes, das Sekunden später über die Bewohner von Chitungwiza niederregnete. Etwa sieben Meter lang und rund einen Meter breit, kann man auch objektiv gesehen nur von Glück reden, dass in der 300.000-Einwohnerstadt keine Menschen von der herabfallenden Landeklappe getroffen wurden. In der Zeitung Zimbabwe Morning Post berichteten Augenzeugen, das Metallteil habe ein Haus nur um Haaresbreite verfehlt. Laut Angaben von KLM scheint noch nicht einmal Sachschaden enstanden zu sein.
Jumbo steht noch in Harare
Die Piloten des Jumbo-Frachters, der Anfang 2003 bei Boeing in Everett gebaut wurde, bemerkten den Verlust der Landeklappe, konnten das Flugzeug aber wie geplant sicher auf der Runway 05 des Flughafens von Harare landen. Warum sich das Flügelteil – mutmaßlich beim routinemäßigen Ausfahren der Klappen im Landeanflug – von der 747 gelöst hat, ist bis dato noch unklar. Ähnliche Vorfälle mit Boeing 747 hat es in jüngerer Vergangenheit aber bereits gegeben. KLM hat entsprechende Untersuchungen eingeleitet. Die PH-CKA, die nach dem Zwischenstopp in Harare eigentlich zurück in ihre Heimat Amsterdam hätte fliegen sollen, steht momentan noch immer in Simbabwe, in Erwartung einer neuen Landeklappe.